Ursache sind ein Markt aus wenigen wichtigen Playern und deren höhere Profite
Im EU-Schnitt sind die Gaspreise seit Beginn der Inflationskrise um das Eineinhalbfache gestiegen, in Österreich hingegen um das Dreifache. Das zeigt eine Auswertung des Instituts für Höhere Studien (IHS) in Wien, die das Jahr 2015 als Basisjahr heranzieht.
Sie zeigt, dass in einigen Ländern die Gaspreise stark hochgingen – aber zwischenzeitlich wieder sanken. In anderen wiederum, etwa Portugal und Schweden, sind sie gar nie stark gestiegen. Österreich stellt eine Ausnahme dar, weil sie hierzulande sowohl stiegen als auch dauerhaft hoch blieben.
Als Gründe führen Experten die recht einzigartige Marktstruktur an: In Österreich beherrschen nur wenige Versorger wie etwa Wien Energie und EVN den Markt. Die Energieversorger haben im Zuge des Gaspreisanstiegs auch ihre Margen erhöhen können, heißt es von der Aufsichtsbehörde E-Control.
Die Langzeitlieferverträge der teilstaatlichen OMV mit Gazprom ändern nichts an den hohen Preisen – denn sie sind an den aktuellen Marktpreis gekoppelt. Indes fordert der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko die EU auf, den Ausstieg aus russischem Gas voranzutreiben. Bis 2027 sei das zu schaffen – auch in Österreich.
Interview Haluschtschenko
Die Presse