Landeshauptmann Mattle wird heute in Hauptversammlung des Landesenergieversorgers eine neue Strategie für das Unternehmen beschließen.
Innsbruck -Die Strompreisgestaltung des Landesenergieversorgers Tiwag sorgte in den vergangenen Jahren für heftige politische Debatten. Die Preiserhöhungen infolge der Energiekrise führten auch zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit der Tiroler Arbeiterkammer. So hat das Bezirksgericht Innsbruck die Preisanpassung im Jahr 2022 für nichtig erklärt, im heurigen März begann die Tiwag mit der Rückzahlung von rund 44 Millionen Euro an ihre 220.000 Haushalte.
Die Kritik an der Unternehmensausrichtung nahm zu, auch innerhalb der schwarzroten Landesregierung wurde der Unmut immer größer. In der heutigen Hauptversammlung der Tiwag, in der Landeshauptmann Anton Mattle das Land Tirol als Alleinaktionär vertritt, kommt es jetzt zu einer weitreichenden Entscheidung. Denn erstmals in der 100-jährigen Geschichte der Tiwag wird in ihren Satzungen, also den organisatorischen Regeln, bzw. im Unternehmensgegenstand ein kostengünstiger Preis als Zieldefinition festgelegt.
In die Beratungen dafür war natürlich der Aufsichtsrat miteingebunden. Als kundenund wettbewerbsorientierter Anbieter von Energiedienstleistungen hat die Tiwag künftig „nach den Grundsätzen einer sicheren, kostengünstigen, umweltverträglichen und effizienten Bereitstellung“ der nachgefragten Dienstleistungen zu agieren. Insbesondere für die Bevölkerung, Gemeinden und den Wirtschaftsstandort Tirol, heißt es. Auf der Grundlage eines wettbewerbsfähigen Elektrizitätsmarktes müssen außerdem die gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen im Allgemeininteresse bestmöglich gewahrt werden.
Tiroler Tageszeitung