Die Erzeugung von grünem Strom aus Photovoltaik-Anlagen wird in der Gemeinde Allhartsberg und bei den ortsansässigen Firmen groß geschrieben.
Allhartsberg ist seit 2012 e5-Gemeinde, also Mitglied in der „Champions-League der Energieeffizienz“. Das e5-Programm ermutigt und unterstützt Österreichs Gemeinden, ihre Energie- und Klimaschutzpolitik zu modernisieren, Energie und damit Kosten zu sparen und erneuerbare Energieträger verstärkt einzusetzen. In den vergangenen Jahren wurde der Ausbau der Photovoltaikanlagen in Allhartsberg vorangetrieben. Auf allen öffentlichen Gebäuden – der Schule, dem Kindergarten, dem Gemeindeamt, dem FF-Haus in Hiesbach und dem Vereinshaus – wurden insgesamt 355 Kilowatt-Peak Leistung montiert, wofür hauptsächlich die Firmen Landsteiner und Hörmann beauftragt wurden. Im Jahr 2022 erzielte die Gemeinde den größten Zuwachs an PV-Stromerzeugung pro Einwohner im Bezirk Amstetten und wurde daher bei der PV-Liga des Landes NÖ zum Bezirkssieger gekürt.
Die Austria Juice GmbH errichtete auf dem Werksgelände in Kröllendorf eine Photovoltaik-Großanlage. Austria Juice ist ein Joint Venture der AGRANA Beteiligungs-AG (AGRANA) und der RWA Raiffeisen Ware Austria AG (RWA). Die Photovoltaik-Anlage wurde in Form eines Contracting-Modells in Kooperation mit der RWA Solar Solutions umgesetzt und ist ab sofort im Einsatz. Am Dach des Werkes wurden rund 1.500 Photovoltaik-Module installiert, die mit einer Modulfläche von rund 2.700 Quadratmetern eine Leistung von 556 Kilowatt-Peak aufweisen und jährlich rund 540.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Insgesamt entspricht die jährliche Sonnenstromerzeugung am Standort Kröllendorf dem Bedarf von rund 155 Haushalten oder 80 Erdumrundungen mit einem E-Auto. Der Strom aus den Photovoltaik-Anlagen wird zur Gänze von Austria Juice genutzt.
Das Sägewerk Mühlehner setzt ebenfalls auf Grünstrom. „2020 haben wir unsere erste PV-Anlage mit 170 Kilowatt-Peak-Anlage auf dem Dach installiert. Die zweite, die wir an die Gemeinde vermietet haben, liefert noch einmal 155 Kilowatt-Peak“, sagt Inhaber Gerhard Mühlehner. Im Juli wird eine neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert, die zusätzlich 100 Kilowatt-Peak liefert.
Das Sägewerk benötigt im Jahr rund 100.000 Kilowatt und produziert derzeit 170.000 Kilowatt. Der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Nur wenn die Bedingungen nicht ideal sind, muss Strom zugekauft werden. „Wir arbeiten ohnehin nur tagsüber und im Winter kürzer, weil wir weniger Arbeit haben. Die Rahmenbedingungen für die PV-Anlagen sind also ideal“, sagt Mühlehner.
Die Leitner Installations GmbH hat mit dem Neubau im Jänner eine 170 Kilowatt-Peak PV-Anlage in Betrieb genommen. Das Unternehmen verfügt auch über eine 150 Kilowatt-Luftwärmepumpe, die die Büros im Sommer kühlt. Die Kosten für den Strom, der zusätzlich angekauft werden muss, gehen gegen Null. „Am Tag sind wir komplett energieautark. Wir werden noch einen Speicher mit 70 Kilowatt E-Leistung für die Wärmepumpe nachrüsten“, sagt Geschäftsführer Manuel Leitner.
NÖN