Aserbaidschan fordert Kompromisse bei Klimafinanzierung ein

17. Juli 2024, Paris
Gastgeberland sieht mangelnde Fortschritte bei Verhandlungen
 - Baku, APA/AFP

Vier Monate vor der UNO-Klimakonferenz in Baku (COP29) hat Gastgeber Aserbaidschan eindringlich Kompromisse beim zentralen Streitthema Klimafinanzierung angemahnt. In einem Brief an die fast 200 Staaten, die das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet haben, wies der COP29-Präsident Muchtar Babajew am Mittwoch auf mangelnde „Fortschritte“ in den Verhandlungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern hin.

„Wir brauchen eindeutig eine schnelle Steigerung unseres Arbeitstempos“, schrieb Babajew. Wenn noch mehr Zeit verloren gehe, drohe der „Verlust von Menschenleben, Existenzgrundlagen und unseres Planeten“, warnte Aserbaidschans Umweltminister, der früher für den staatlichen Energiekonzern gearbeitet hat. Alle Beteiligten müssten daher ihr Arbeitstempo erhöhen „und von ihren ursprünglichen Verhandlungspositionen abrücken“.

Bei der COP29 in Baku, die vom 11. bis zum 22. November unter der Präsidentschaft von Aserbaidschan stattfindet, soll eine neue Vorgabe für die internationale Klimafinanzierung für die Zeit nach 2025 beschlossen werden. Die Frage, wie die reichen Industrieländer die Entwicklungsländer bei Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung unterstützen, belastet die internationalen Klimaverhandlungen seit Jahren.

Bisher gilt die Zusage der Industriestaaten, dass sie die Entwicklungsländer jährlich mit 100 Milliarden Dollar (92,7 Milliarden Euro) unterstützen. Diese Zusage wurde mit Verspätung 2022 erstmals eingehalten. In Baku soll nun ein neues Finanzierungsziel für die Zeit nach 2025 beschlossen werden. Vorbereitende Verhandlungen am Sitz des UNO-Klimasekretariats in Bonn brachten im Juni aber fast keine Fortschritte.

APA/ag