Vorarlbergs Energie-Landesrat Daniel Zadra (Grüne) möchte weitere Schritte in der möglichen Erschließung der Tiefengeothermie setzen. Nach einem Expertenaustausch im Landhaus am Mittwoch kündigte er eine 3D-Seismik-Messung an, die weitere Rückschlüsse liefern soll. Im Raum Feldkirch und Bregenz könnten laut Berechnungen rund 300 Gigawattstunden Wärme pro Jahr gewonnen werden – so viel, wie in etwa die derzeitige Biomasse-Nahwärmeversorgung liefert.
Neben Vertretern der Vorarlberger Kraftwerke AG, der Stadtwerke Feldkirch und Bregenz sowie der Fachabteilung des Landes gehörte auch Helmut Mangold, Geschäftsführer einer Tiefengeothermie-Anlage in Pullach (Bayern), der Gesprächsrunde an. In der 9.000-Einwohner-Gemeinde wird seit 2005 geothermische Energie ins Fernwärmenetz eingespeist, rund 1.000 Gebäude werden so versorgt. Seit Betriebsbeginn wurden rund 36 Millionen Liter Heizöl eingespart, 114.120 Tonnen Kohlendioxid wurden vermieden. Zwei neue Anlagen (Investitionssumme: 500 Mio. Euro) befinden sich in Planung.
„Bis 2050 müssen wir komplett auf erneuerbare Energiequellen umgestiegen sein. Hierfür brauchen wir nicht nur die Wasserkraft und die Sonne, sondern müssen auch Potenziale beim Wind und auch bei der Erdwärme heben“, stellte Zadra fest. Hinsichtlich der hohen Erschließungskosten – die 3D-Seismik-Messung könnte zwei bis drei Millionen Euro kosten, eine Bohrung 15 bis 17 Mio. Euro – verwies Zadra auf Fördermittel des Klima- und Energiefonds. Es stünden zehn Millionen Euro bereit.
APA