Tirol deckt bereits Hälfte des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen. Doch Stolpersteine sind der Verkehr und der Ausbau der Wasserkraft.
Vor zehn Jahren hat die Landesregierung offensiv die Energiewende gestartet und alle Aktivitäten zur Erreichung der Energieunabhängigkeit unter dem Dach „Tirol 2050 energieautonom“ gebündelt. 26 Jahre bleiben noch, das heuer aktualisierte „Energie-Zielszenario“ zeigt jetzt die großen Herausforderungen auf. „Es ist gelungen, den Gesamtenergiebedarf trotz Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zu senken.
Der Ausbau erneuerbarer Energieträger schreitet voran, doch es gibt noch enorm viel zu tun“, betont Energiereferent und Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (VP).
Der Energiebedarf pro Einwohner ist seit dem Referenzjahr 2005 um 14,5 % gesunken, zugleich kann das Land nach EU-Berechnungen bereits die Hälfte seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Trotzdem benötigt es noch große Anstrengungen.
Denn gegenüber dem letzten Energiemonitoring 2021 musste der Endenergieeinsatz im Jahr 2050 um 11 Prozent auf 16.880 Gigawattstunden pro Jahr erhöht werden. Weil u. a. das Einsparungspotenzial im Gebäudebereich geringer ausfällt als ursprünglich angenommen. Zwei Drittel des Strombedarfs in einem energieautonomen Tirol soll die Wasserkraft beisteuern, doch vom notwendigen Ausbau um 2800 Gigawattstunden konnte erst ein Drittel realisiert werden. Außerdem wächst der Widerstand gegen den Ausbau der Wasserkraft wie im Kaunertal, für Geisler bleibt er für die Energiewende jedoch unverzichtbar.
Letztlich benötigt es im privaten Verkehrssektor den völligen Umstieg auf E-Autos. Vom Zielwert für die Energiewende ist Tirol hier noch um 60 Prozent entfernt.
Tiroler Tageszeitung