Die Energiewende als Chance

27. September 2024

Umweltfreundlich. In Niederösterreich wird die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen forciert

In Niederösterreich werden Wasser, Wind, Sonne und Biomasse genutzt um grünen Strom zu erzeugen und so die Energiewende zu schaffen. Angestrebt wird der kompletten Ausstieg aus Erdöl, Erdgas und Kohle und der Umstieg auf erneuerbare, umweltfreundliche Quellen. Die Energiewende bietet für Niederösterreich zudem die Chance für Wohlstand, zusätzliche Arbeitsplätze und ein nachhaltiges Leben. Damit sind ambitionierte Ziele verbunden, denn Niederösterreich will in diesem Bereich Vorzeigeregion in Europa werden.

Laut der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ werden in Niederösterreich insgesamt 39 Prozent des Energiebedarfs mit umweltfreundlicher, erneuerbarer Energie gedeckt. Durch einen
raschen Ausbau und effizienteren Einsatz soll dieser Anteil bis 2030 auf zwei Drittel und bis 2050 auf 100 Prozent
erhöht werden. So will das Land Niederösterreich die Energiewende bis 2050
erfolgreich umzusetzen.

Klimaziele erreichen

Sechs Groß- und 561 Kleinwasserkraftanlagen, 797 Windräder, 117 Biomasseanlagen sowie 114.915 Photovoltaikanlagen versorgten 2022 Niederösterreich mit sauberem Strom. „Der Ausbau der Erneuerbaren bildet einen der wichtigsten Bausteine zur Erreichung der Klimaziele und damit auch zur Erreichung der Ziele der EVN-Klima-Initiative. Die EVN hat sich hier mit fünf wissensbasierten, von der „Science based Targests Initiative“ überprüften Zielen dazu verpflichtet, die eigenen CO₂-Emissionen bis 2034 um rund 60 Prozent zu reduzieren“, erklärt EVN-Sprecher Stefan Zach und weiter: „Wichtig ist es hier, ebenso professionell, wie behutsam vorzugehen. Ein Erneuerbaren-Ausbau mit „Augenmaß“ ist deshalb wichtig, weil die hohe Akzeptanz der Bevölkerung einer der wesentlichsten Grundlagen für einen erfolgreichen Weg in die erneuerbare Energiezukunft bildet.“

Zukunft Erneuerbare Energien

Der Strom-Endverbrauch beträgt in Niederösterreich 12,7 Milliarden Kilowattstunden (kWh), davon entfallen 31 Prozent auf die Haushalte (Stand 2022). Auf der anderen Seite wird in Niederösterreich insgesamt fast 15 Milliarden kWh erneuerbaren Strom erzeugt. Der größte Teil mit 47 Prozent kommt aus der Wasserkraft, 32 Prozent entfallen auf Windkraftanlagen, sechs Prozent auf die Vergärung und Verbrennung von Holz und 15 Prozent auf die Nutzung der Energie der Sonne mit Hilfe von Photovoltaikanlagen (Stand 2023). „Die Zukunft gehört ganz klar den erneuerbaren Energien und dabei vor allem der Windkraft und der Photovoltaik. Bis 2030 wollen wir unsere eigene installierte Windkraft von derzeit rund. 480 MW auf 770 MW und die PV-Leistung von derzeit rund 90 MW auf 300 MW ausbauen.

Eine besondere Herausforderung ist der Ausbau der nachhaltigen Wärmeversorgung. Als führende Anbieter von Naturwärme auf Basis von Biomasse setzen wir hier auf den konsequenten Ausbau der Naturwärmenetze. Und wir erweitern unsere Erzeugungsbasis durch Großwärmepumpen und Geothermie“, so Zach.

NÖ Energiefahrplan 2030

In Zukunft wird der Strombedarf weiterhin steigen, da Strom auch vermehrt für Heizen und im Verkehr benötigt werden wird. Hier soll en klimafreundliche Quellen die fossilen Energieträger ersetzen. Wärmepumpe statt Ölheizung und Elektroauto statt Verbrennungsmotor sind bereits bekannte Techniken für den Umstieg. 2022 betrug der Brutto-End-Stromverbrauch 14,5 Milliarden kWh. Für die Klimaneutralität braucht es daher einen weiteren Ausbau der Stromproduktion aus natürlichen Energiequellen. Die EVN AG hat in diesem Geschäftsjahr den Rekordwert von 700 Millionen Euro investiert. Dieser Betrag soll in den nächsten Jahren noch auf bis zu 900 Millionen Euro steigen. Drei Viertel der Investitionen gehen dabei nach Niederösterreich und fließen hier vor allem in den Ausbau der Netze und der erneuerbaren Energieerzeugung. Zach: „Klar ist, dass es stabile Rahmenbedingungen und Planbarkeit braucht, damit Investitionen getätigt und Projekte umgesetzt werden können.“

Neue Arbeitsplätze entstehen

Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien steigt nicht nur die Unabhängigkeit von internationalen Energiemärkten, außerdem sollen durch die Energiewende, laut Energiefahrplan, bis zum Jahr 2030 10.000 neue Arbeitsplätze in Niederösterreich entstehen. Denn die Umstellung des Energiesystems und die Steigerung der Energieeffizienz in Folge der Energiewende bringen enorme wirtschaftliche Chancen mit sich. Die thermische Sanierung von Gebäuden erfolgt fast ausschließlich aus heimischer Wertschöpfung. Aber auch bei der Errichtung einer PV-Anlage bleiben 45 Prozent der Investition im inländischen Wirtschaftssystem. Bei Windkraftanlagen sind es noch immer 30 Prozent, so die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ . Noch deutlicher wird es bei der Bereitstellung von Biomasse. Allein die Brennstoffversorgung der NÖ Heizwerke und Heizkraftwerke erzeugt eine regionale Wertschöpfung von um die 100 Millionen Euro jährlich.

Kurier