Der Energiekonzern One-Dyas will weiterhin noch heuer Gas in der Nordsee vor der ostfriesischen Insel Borkum fördern. Dazu nimmt das niederländische Unternehmen in einem Genehmigungsverfahren für ein benötigtes Stromkabel einen neuen Anlauf. „Das Ziel ist nach wie vor, das erste Erdgas im Jahr 2024 zu liefern“, teilte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Niederlande und Deutschland zählten auf dieses Gas für den nächsten Winter.
Ein wichtiger Teil des Projekts sei der Bau des acht Kilometer langen Seekabels, teilte die Sprecherin weiter mit. Das Stromkabel soll die Förderplattform N05-A mit Windstrom von dem benachbarten Offshore-Windpark Riffgat versorgen. Die Versorgung der Plattform mit erneuerbarer Energie ist laut One-Dyas wichtig, da so während der Produktionsphase nahezu keine Emissionen entstehen. Um dieses Kabel gab es zuletzt aber Streit.
Für die Gasförderung selbst liegen auf deutscher und niederländischer Seite inzwischen Genehmigungen vor. Zuletzt hatte im August das zuständige niedersächsische Landesamt für Bergbau eine auf 18 Jahre befristete Genehmigung erteilt. Allerdings bedarf es für die Gasförderung noch eines Abkommens zwischen Deutschland und den Niederlanden. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte erklärt, er wolle dabei mögliche Gerichtsentscheidungen abwarten. Erst wenn Urteile gefallen seien, werde entschieden, ob das Abkommen mit den Niederlanden unterzeichnet werde. Verschiedene Organisationen in Deutschland haben bereits angekündigt, rechtlich gegen die Genehmigung vorzugehen.
APA/dpa