Mehr „Erneuerbare“ trotz Gegenwinds

15. Oktober 2024

Energieagentur sieht positive Entwicklung – auch aus Kostengründen

Der Zug fährt, und es geht in die richtige Richtung. So könnte man die Ergebnisse einer Untersuchung zusammenfassen, die von der Internationalen Energieagentur (IEA) im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien angestellt wurde. Die in Paris ansässige Organisation erwartet, dass die Kapazität von Windkraft- und Solaranlagen bis 2030 um das 2,7-Fache ansteigt und dass bis dahin fast die Hälfte des weltweiten Strombedarfs mit erneuerbaren Energien abgedeckt wird. Damit rückt das auf der Weltklimakonferenz Ende vergangenen Jahres von 200 Staaten in Dubai vereinbarte Ziel, die Kapazität der erneuerbaren Energien bis Ende 2030 zu verdreifachen, in greifbare Nähe.
Der Ausbau erneuerbarer Energien schreitet voran, wiewohl da und dort immer wieder Rückschläge zu verzeichnen sind. Davon konnten Projektwerber zuletzt auch in Österreich ein Lied singen, wo Umstellungen in den Förderrichtlinien zeitweise für Unsicherheit und Zurückhaltung bei Investitionen führten.

Indien wird stärker

Als wesentlichen Treiber für den Anstieg von Erzeugungskapazitäten bei erneuerbaren Energien sieht man bei der IEA die Entwicklung in China. Bis 2030 erfolgen demnach nicht weniger als 60 Prozent des globalen Ausbaus erneuerbarer Energien im Reich der Mitte. Aber auch Indien zeigt stark auf: Ebendort wird unter den großen Volkswirtschaften das schnellste Wachstum beim Ausbau Erneuerbarer vorhergesagt.

Was die Technologien betrifft, so wird prognostiziert, dass allein auf die Photovoltaik 80 Prozent des weltweiten Wachstums erneuerbaren Kapazitäten bis 2030 entfallen werden. Dies sei das Ergebnis des Baus neuer großer Solarkraftwerke sowie einer Zunahme der Solaranlagen auf Dächern von Unternehmen und Haushalten.

Trotz anhaltender Herausforderungen sieht die IEA auch den Windsektor vor einem Aufschwung: Die Ausbaugeschwindigkeit werde sich zwischen 2024 und 2030 im Vergleich zum Zeitraum zwischen 2017 und 2023 verdoppeln.

Dies liege nicht nur an den Bemühungen, die Emissionen zu senken oder die Energiesicherheit zu erhöhen, sondern auch daran, dass erneuerbare Energien heute in fast allen Ländern der Welt die billigste Option für den Bau neuer Kraftwerke darstellen, sagt IEA-Direktor Fatih Birol laut Reuters.

Um internationale Klimaziele zu erreichen, muss aus Sicht der IEA auch die Einführung von nachhaltigen Biokraftstoffen, Biogasen, Wasserstoff und E-Fuels beschleunigt werden. Da diese Brennstoffe nach wie vor teurer seien als ihre fossilen Pendants, werde ihr Anteil weltweit 2030 voraussichtlich unter sechs Prozent liegen.

Der Standard