Der Gasfluss nach Österreich aus Russland an den Knotenpunkt Baumgarten in Niederösterreich ist auch am Sonntag aufrecht geblieben. „Der Gasfluss scheint auch heute stabil auf dem seit gestern etwas abgesenkten Niveau“, schreibt E-Control-Experte Leo Lehr auf der Plattform „X“. Am Vortag war gut 10 bis 20 Prozent weniger Gas als in den vergangenen Monaten üblich angekommen. Die OMV wird nach dem Lieferstopp am Samstag nicht mehr mit Gas von der russischen Gazprom versorgt.
Auch laut dem täglichen Lagebericht der Austrian Gas Grid Management (AGGM) zeigen die „Mengenanmeldungen der Marktteilnehmer für heute wieder eine nur eine geringe Importeinschränkung in Baumgarten“. Der Fluss nach Österreich sei derzeit reduziert, in die Slowakei fließe über die Ukraine aber ungefähr dieselbe Menge wie zuletzt, ergänzte Lehr gegenüber der APA.
„Das heißt über die Ukraine-Route kommt dasselbe Gas wie noch letzte Woche. Es bleibt aber scheinbar auch ein Teil in der Slowakei“, so Lehr. Naheliegend sei daher, dass slowakische Marktteilnehmer einen Teil der OMV-Mengen übernehmen.
Hintergrund des Gaslieferstopps an die OMV ist das Urteil eines Schiedsgerichts, mit dem der OMV 230 Mio. Euro Schadenersatz zugesprochen wurden. Die OMV kündigte daraufhin an, die Zahlungen an die Gazprom einzustellen, um sich die zugesprochene Millionensumme zurückzuholen.
Nach der Einschätzung von Experten werden sich die Preise für die Konsumenten durch den Schritt der Gazprom in den kommenden Monaten nicht spürbar verteuern. Aufgrund des Anstiegs der Netzkosten ab 1. Jänner 2025 dürften die Kosten für die Haushalte aber ohnehin steigen.
APA