Peter Carlsson tritt als Chef des angeschlagenen schwedischen Batteriezellherstellers Northvolt zurück. Der ehemalige Tesla-Manager und Northvolt-Pionier bleibe im Aufsichtsrat des Unternehmens und fungiere als führender Berater, teilte das schwedische Unternehmen am Freitag mit. Die Suche nach einem neuen Vorstandschef laufe bereits.
Northvolt hatte am Donnerstag Gläubigerschutz nach US-Recht (Chapter 11) beantragt. Dies ermögliche es dem Unternehmen, sich neu zu organisieren, den Betrieb hochzufahren und gleichzeitig die Verpflichtungen gegenüber Kunden und Lieferanten zu erfüllen, erklärte Carlsson. Dadurch könne sich die Firma schließlich langfristig positionieren.
Northvolt erwirtschaftete noch nie Gewinn
Der Antrag auf Gläubigerschutz ist ein Rückschlag für die europäischen Bemühungen, sich mit einer eigenen Batterie-Industrie unabhängiger von chinesischen Herstellern wie CATL und BYD zu machen. Northvolt will die weltweit umweltfreundlichsten Batterien produzieren. Volkswagen ist größter Anteilseigner, auch die US-Investmentbank Goldman Sachs und BMW gehören zu den Eigentümern.
Doch Northvolt hat noch nie einen Gewinn erwirtschaftet und kämpft mit Qualitätsproblemen sowie Verzögerungen. Wegen wegbrechender Aufträge und Problemen beim Hochfahren der Produktion hatte der Konzern zuletzt bereits seine Ausbaupläne massiv eingedampft, tausenden Mitarbeitern gekündigt und Tochtergesellschaften verkauft.
APA/Reuters