EU-Flottenziele: E-Autos werden günstiger, Verbrenner teurer

10. Jänner 2025, Wien
EU-Vorgaben zu CO2: Stromer werden günstiger, Verbrenner teurer
 - Laatzen, APA/dpa

Elektroautos werden tendenziell etwas günstiger, Verbrenner aber teurer. Das liegt an den neuen EU-CO2-Grenzwerten, die die Autoindustrie mit sogenannten Flottenzielen seit Jahresbeginn dazu zwingt, mehr E-Autos zu verkaufen. Der E-Auto-Anteil an den Verkäufen müsste rund 30 Prozent betragen, um einen vorgegebenen CO2-Wert über die ganze Markenflotte nicht zu überschreiten – voriges Jahr waren es EU-weit allerdings nur 13 Prozent, berichtete das Ö1-„Mittagsjournal“.

Um Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu vermeiden, versuchen die Hersteller nun über günstigere E-Autos die Flottenziele zu erreichen, erläuterte die deutsche Auto-Expertin Beatrix Keim im Beitrag. Benziner und Diesel würden einhergehend tendenziell teurer, um die E-Auto-Rabatte zu finanzieren. Diese erreichen laut Keim etwa zehn Prozent und gingen bis zu 3.500 Euro bei einem deutschen Hersteller.

„Es ist im Interesse der Hersteller, Strafzahlungen zu vermeiden“, so die Expertin im Journal. Neue Mittelklasse E-Autos seien ab 25.000 Euro zu haben. Und: „Es wird noch eine weitere Entwicklung geben“, so Keim.

„E-Autos um 20.000 Euro kein Thema mehr“

Klaus Edelsbrunner, Fahrzeughandelsobmann in der Wirtschaftskammer, bestätigte gegenüber Ö1 am Freitag Rabatte und Aktionen für Stromer seit Herbst und sprach von einem „Preissprung“ bei Diesel- und Benzin-Pkw. „E-Autos um 20.000 Euro sind inzwischen kein Thema mehr.“ Aktionen gebe es nur bei den Elektrifizierten.

Bis zu 5.000 fördert der österreichische Staat den E-Autokauf von Privaten – noch bis spätestens Ende Mai. Ob es bei einer FPÖ-ÖVP-Koalition zu einer Verlängerung kommt, scheint nicht nur wegen des Budgetlochs, sondern auch ideologisch fraglich. Edelsbrunner appellierte die Förderung zu behalten. In Deutschland brach der E-Autoverkauf nach dem staatlichen Förder-Aus um ein Viertel ein.

Auch noch mit der Förderung gingen die E-Auto-Neuzulassungen im Vorjahr in Österreich übrigens zurück. Das Minus von Jänner bis November betrug 7,4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023.

APA