Ausstieg aus Kohle vor UN-Klimakonferenz gefordert

14. Mai 2021, London
Alok Sharma, Präsident der COP26
 - Glasgow, APA/POOL

Der Präsident der nächsten UN-Klimakonferenz COP26 hat Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung und den Abschied von der Kohle gefordert: „Dies ist der Moment der Wahrheit“, sagte Alok Sharma am Freitag in London, denn das aktuelle Jahrzehnt sei entscheidend. „Die Welt muss jetzt handeln. (…) Sonst wird es eine Klimakatastrophe geben.“ Es müsse eine Halbierung der globalen Emissionen bis 2030 geben, um das Ziel der maximalen Erderwärmung um 1,5 Grad noch zu erreichen.

Bis Mitte des Jahrhunderts müssten zudem die Emissionen auf „netto Null“ reduziert werden. Von der Weltklimakonferenz im November in Schottland müsse das Signal ausgehen, dass Kohle ein Energieträger der Vergangenheit sei.

„Wenn wir jetzt nicht handeln, sagt uns die Wissenschaft, dass die schädlichen Auswirkungen häufiger und brutaler werden und dass wir Zeuge einer globalen Katastrophe werden, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat“, sagte Sharma. Er ist Präsident der kommenden 26. UN-Klimakonferenz (COP26) und wird am 1. Juli bei Arnold Schwarzeneggers Austrian World Summit in Wien zu Gast sein.

Zu den weltgrößten Kohleproduzenten gehören China, Indien, die USA, Russland und die EU. Laut Experten verbraucht China mehr als die Hälfte der weltweit produzierten Kohle. Chinas Präsident Xi Jinping hat erklärt, die CO2-Emissionen würden bis 2030 weiter steigen. Die USA unter ihrem neuen Präsidenten Joe Biden hatten im April ihr Klima-Ziel verschärft. China hatte seine Vorgaben bereits im letzten Jahr angehoben. Die Bundesregierung plant dies auf Druck des Verfassungsgerichts und wegen neuer EU-Vorgaben vor der Bundestagswahl.

Die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze will sich nach Angaben eines Sprechers am Montag mit John Kerry treffen, dem US-Sonderbeauftragten für Klimaschutz. Dabei gehe es um die Vorbereitung der Weltklimakonferenz. Donnerstag und Freitag würden dann die Umweltminister der G7-Staaten beraten. Kerry ist aktuell unterwegs zu Gesprächen auch in Großbritannien und Italien. Nach Angaben aus dem Weißen Haus will er auch mit Unternehmenschefs sprechen.

APA/Reuters