Energiekosten heizen Inflation an

4. Feber 2025, Wien

Die Teuerung kletterte auf 3,3 Prozent, Grund sind vor allem das Ende der Stromhilfen und höhere Energiekosten. Wifo sieht Jahres-Inflation bei 2,6 Prozent.

Mit dem Auslaufen der Strompreisbremse, dem Ansteigen der Netzentgelte und der Erhöhung der CO2 -Steuer war die Entwicklung vorhersehbar: Die Teuerungsrate zog mit Jahreswechel wieder an, im Jänner waren die Preise in Österreich nach Angaben der Statistik Austria im Schnitt um 3,3 %höher als vor einem Jahr.

Zudem habe der hohe Lohnkostenanteil dafür gesorgt, dass der Dienstleistungsbereich der stärkste Inflationstreiber war, erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Die Preise für Nahrungsmittel, Tabak und Alkohol stiegen unterdurchschnittlich um 2,7 Prozent. Bei Industriegütern verzeichnete die Statistik Austria einen Preisanstieg um 0,9 Prozent. „Im weiteren Verlauf des Jahres ist wieder mit sinkenden Inflationsraten zu rechnen“, merkte Thomas an.

Pensionisten-Chef warnt

Für Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbandes, spitzt sich die Situation für viele Pensionisten zu: „Die Netzbetreiber heben die Gebühren für Strom um durchschnittlich 23,1 Prozent an, für Gas um 16,6 Prozent. Die Netzentgelte sollen bis 2032 verdoppelt werden, der Klimabonus wird abgeschafft … wie sollen sich das die Menschen noch leisten können?“, fragt sich Kostelka. „Für Mindestpensionsbezieher ist das absolut existenzbedrohend.“
Vor allem die Teuerung beim Strom sorgte für weitere Reaktionen: „Wenn es nicht rasch grundlegende Reformen gibt, die auch bei den Strompreisen wirken, wird der Inflationsschock verstärkt werden“, so NEOS-Energiesprecherin Karin Doppelbauer.

Nach dem deutlichen Inflationsanstieg zu Jahresbeginn ändert das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) die Prognose für die Jahresinflationsrate von zuletzt 2,4 auf rund 2,6 Prozent. Laut Wifo-Ökonom Josef Baumgartner ist es bei den Ölpreisen zu Abweichungen gegenüber den Prognosen gekommen.

2,5 % Inflation in Eurozone

In der Eurozone stieg die Inflation im Jänner den vierten Monat in Folge, die Preise waren um 2,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Teuerung fiel damit weniger stark aus als in Österreich.

Tiroler Tageszeitung