Burgenland geht eigenen Weg bei Photovoltaik-Förderung

26. Feber 2025

Erneuerbare Energie. LH-Vize kündigt sozial gestaffelte Fördermaßnahmen an

Die Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen war in den blau-türkisen Koalitionsverhandlungen bereits ausgemachte Sache. Nach deren Scheitern ist nun wieder völlig offen, ob die Förderung tatsächlich dem Sparstift der nächsten Bundesregierung zum Opfer fallen wird.

Die neue rot-grüne Landesregierung im Burgenland will jedoch nicht auf die Koalitionsbildung auf Bundesebene warten und kündigt bereits eine eigene Förderschiene an.

Eine Photovoltaik-Offensive ist Teil des Regierungsprogramms. Diese sehe „sozial gestaffelte Förderungen für die Installation von PV-Anlagen auf nutzbaren Dachflächen“ vor, wie Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne) am Freitag erklärte. Nähere Details zur Höhe der Förderungen und der sozialen Staffelung gab es vorerst nicht. Im rot-grünen Regierungsprogramm – dem „Zukunftsplan 2030“ – findet sich jedoch der Hinweis, dass die Förderung analog zum Wärmepreisdeckel abgewickelt werden soll.

Balkonkraftwerk-Bonus

Für einkommensschwache Haushalte soll zudem eine eigene Förderschiene für kleine PV-Anlagen, sogenannte „Balkonkraftwerke“, erarbeitet werden. Bei größeren Gewerbe-Neubauten und den dazugehörigen Parkplätzen soll es im Burgenland in Zukunft sogar eine „PV-Pflicht“ geben.

Noch im ersten Halbjahr 2025 will die Landesregierung ein neues Klimaschutzgesetz vorlegen, in dem die Photovoltaik-Offensive enthalten sein soll. Das Ziel von Rot-Grün für diese Legislaturperiode: Die Klimaneutralität des Burgenlandes bis zum Jahr 2030.

Einen Puzzlestein für den Weg dorthin besuchte Haider-Wallner am vergangenen Freitag: Zwischen Tadten und Wallern hat die Burgenland Energie Europas größten Agri-PV-Windpark gebaut. Landwirtschaft, Windkraftanlagen und Photovoltaik-Paneele teilen sich dieselbe Fläche.

Energie-Landwirtschaft

Hier sei „ein fairer Ausgleich der Interessen zwischen Landwirtschaft, Energiegewinnung und Umweltschutz gelungen. Die Kombination aus biologischer Landwirtschaft und innovativer Technologie ist ein Modell für die Zukunft“, zeigte sich die Grünen-Chefin begeistert.

Bisher wurden im Agri-PV-Windpark auf 115 Hektar 190.000 Solarpaneele installiert. Auf den Flächen darunter wird Bio-Gemüse angebaut. Im Endausbau soll die Anlage eine Leistung von 160 Megawatt bringen.

Kurier