
Österreich ist nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers Austrian Power Grid (APG) im vergangenen Jahr erstmals seit 2009 mit 4.747 Gigawattstunden (GWh) zum Stromexportland avanciert. Verantwortlich dafür war der massive Ausbau der Photovoltaikanlagen und hohe Erträge aus der Laufwasserkraft aufgrund des hohen Wasserdargebots, wie APG am Freitag mitteilte. Bilanziell konnte Österreich demnach im Jahr 2024 an 243 Tagen Strom ins Ausland exportieren.
Das abgelaufene Jahr brachte laut APG eine außergewöhnlich hohe Produktion der erneuerbaren Energien (57.713 GWh) – dies entspricht einer Steigerung um 14,4 Prozent gegenüber 2023. Allerdings „musste etwa so oft wie noch nie überschüssiger Sonnen- und Windstrom vom Nordosten zu den Pumpspeicherkraftwerken im Westen transportiert werden“, merkte APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner in der Aussendung an. „Dabei stoßen wir zunehmend an die Kapazitätsgrenzen der Netze, so dass an zahlreichen Tagen Erneuerbare Erzeugung abgedrosselt werden musste“, fügte er hinzu.
In Fällen mit hohem Verbrauch bei gleichzeitig niedriger erneuerbarer Ernte sei es unterdessen „immer wieder erforderlich, Gaskraftwerke zur Absicherung der heimischen Stromversorgung anfahren zu lassen“, erklärte Christiner. „Mit einem leistungsfähigen Stromnetz und guter internationaler Vernetzung könnten solche Zeiträume auch durch den Import von Erneuerbaren aus dem Ausland besser kompensiert werden.“
APA