Deutscher Windenergie-Ausbau gewinnt weiter an Fahrt

16. April 2025, Berlin
Deutsche Windindustrie hat Rekorde bei Bau und Genehmigungen im Blick
 - Zölkow, APA/dpa

Die deutsche Windindustrie hat Rekorde bei Bau und Genehmigungen an Land im Blick. Knapp 1.000 Megawatt an neuer Leistung wurde bereits nach drei Monaten rund ein Drittel des gesamten Vorjahreszubaus erreicht, wie der Bundesverband Windenergie (BWE) am Mittwoch mitteilte. „Im ersten Quartal wurde mit mehr als 4.000 Megawatt so viel Leistung neu genehmigt wie noch nie zuvor in einem Frühjahr“, erklärte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek.

Mit der Genehmigung dieser Leistung übertreffe man bereits alle Jahre zwischen 2017 und 2022. „2025 zeigt mit dem starken ersten Quartal, dass es das Potenzial hat, ein Rekordjahr für Zubau und Genehmigungen zu werden.“

Im Gesamtjahr 2024 waren Windräder mit einer Leistung von 3.250 Megawatt gebaut worden. Damit drehen sich jetzt fast 29.000 Windräder an Land mit rund 64.300 Megawatt (64,3 Gigawatt) Leistung. Im Jahr 2026 sollen laut Regierungsplanung 84 Gigawatt installiert sein.

Ehrgeiziges Ziel bis 2030

Bis 2030 will Deutschland rund 80 Prozent seines Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien decken. Die Windenergie ist dabei die wichtigste Quelle. Betreiber können sich mit genehmigten Projekten an Ausschreibungen beteiligen. Die Vorhaben mit den geringsten geforderten Subventionen bekommen den Zuschlag von der Bundesnetzagentur und können gebaut werden.

Nachdem der Ausbau viele Jahr wegen Bürgerprotesten, langer Genehmigungsverfahren und zu wenigen Flächen stockte, hatte die Ampel-Regierung zahlreiche Hürden beseitig. Dies wirkt sich jetzt laut BWE aus. Trotz der Fülle an Genehmigungsanträgen sei die durchschnittliche Bearbeitungsdauer erneut zurückgegangen und liege jetzt bei 18,7 Monaten. Umso wichtiger sei es nun, an Zielen und Rahmenbedingungen festzuhalten, sagte Heidebroek mit Blick auf eine neue Bundesregierung.

Insgesamt lägen aktuelle Genehmigungen für Windräder mit rund 28 Gigawatt vor. Damit stehe genug Volumen zur Verfügung, um auch die kommenden Ausschreibungsrunden für Windparks in diesem Jahr zu füllen. Besonders zahlreich waren die Genehmigungen in Nordrhein-Westfalen gefolgt von Niedersachsen. Wermutstropfen der Bilanz sei, dass die Südländer weiter hinterherhinkten, sagte Heidebroek.

APA/Reuters