Wasserkraft leidet unter Trockenheit im Frühjahr

23. April 2025

Pumpspeicher, Gaskraftwerke und Importe springen ein, um Strombedarf zu decken

Stromerzeugung. Laut dem landesweit tätigen Stromkonzern Verbund ist das heurige Frühjahr eines der fünf trockensten seit 100 Jahren. Das wirkt sich auch auf die Wasserkraft aus.

Aktuell wird die Strom-Lücke beim Verbund durch Pumpspeicher, Gaskraftwerke und Importe gedeckt. Die Erzeugung aus Wasserkraft betrage heuer bisher 80 Prozent des langjährigen Durchschnitts, so ein Verbund-Sprecher. Weniger Wasser bedeute allerdings nicht in gleichem Ausmaß weniger Stromproduktion, denn maßgeblich für die Ausbeute sei auch die Fallhöhe beim jeweiligen Kraftwerk. Mit geringerer Wasserführung sinke auch der Wasserstand unterhalb der Kraftwerke, „das bedeutet mehr Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser und somit mehr Fallhöhe. So wird der energetische Erzeugungsverlust abgemildert“, sagt der Verbund-Sprecher. Allerdings könnte ein verstärkter Ausbau der Windkraft die Abhängigkeit von Stromimporten im Frühjahr in Zukunft verringern.

Auf die Wasserkraft-Erzeugung der Wien Energie wirkt sich die Trockenperiode ebenfalls aus, „eine allgemeine Aussage können wir hier allerdings nicht treffen, da unsere Wasserkraftwerke auf sehr unterschiedliche Standorte in Österreich verteilt sind“, hieß es von einer Sprecherin auf APA-Anfrage. Das Vorjahr sei ein gutes Jahr für die Wasserkraft gewesen.
Auch beim niederösterreichischen Energieversorger EVN wirkt sich der geringe Niederschlag in den Wintermonaten aus. „In einzelnen Monaten lag die Erzeugung bis zu 50 Prozent unter der erwarteten Menge“, hieß es. Die Trockenheit ist für EVN nicht nur als Wasserkrafterzeuger, sondern auch als Österreichs zweitgrößter Trinkwasserversorger von großer Bedeutung. „Aktuell sind die Wasserstände in unseren Brunnenfeldern stabil und wir sehen uns für den Sommer gut gerüstet“, heißt es beim Energieversorger.

Kurier