„Future Heat Highway“ – mehr Fernwärme für Oberösterreich

5. Mai 2025, Linz

Ein Forschungsprojekt des Energieinstitutes soll den Ausbau und die gleichzeitige Nutzung von Industrie-Abwärme vorantreiben

Bis zum Jahr 2050 soll die gesamte Fernwärme in Österreich aus erneuerbaren Quellen oder alternativ aus industrieller Abwärme stammen. Das ist laut Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP) das ehrgeizige Ziel, um den Ressourceneinsatz und die CO2-Emissionen zu reduzieren.

Fernwärme biete eine besonders effiziente Möglichkeit, auf verschiedene erneuerbare Wärmequellen wie Geothermie, Wasserstoff oder Solarenergie zurückzugreifen. Aber für die Zukunft werde es gerade für Oberösterreich entscheidend sein, auch die industrielle Abwärme zu nutzen. Große Fernwärmenetze, die über mehrere Regionen reichen, sind laut Energieinstitut der JKU der Schlüssel: So könnten verschiedene Wärmequellen gesammelt und diese an Haushalte und Betriebe flexibel geliefert werden. Das Projekt „Future Heat Highway“ des Energieinstituts mit 28 beteiligten Unternehmen wird mit fünf Millionen Euro unterstützt – von Bund, Land Oberösterreich und den beteiligten Firmen selbst.

Bis ins Salzkammergut

Mit an Bord sind etwa die Linz AG, LAT Nitrogen Linz, S. Spitz oder Laakirchen Papier. Damit könnte in Zukunft erstmals auch das nördliche Salzkammergut von Fernwärme profitieren. Die Ergebnisse sollen in drei Jahren vorliegen, die Idee dahinter ist einfach: Wärme, die in industriellen Prozessen entsteht, wird in überregionale Netze eingespeist und auf diese Art genutzt. „Das betrifft Abwärme aus dem Betrieb der Wasserstoff-Elektrolyse, dem Chemiesektor, der Stahlerzeugung oder Biowärme“, sagt Robert Tichler, Geschäftsführer des JKU-Energieinstitutes.

Die Fernwärmenutzung soll so robuster gegenüber Schwankungen werden und insgesamt die Abhängigkeit von Energieimporten sinken. Schon jetzt stammen laut OÖ. Energiebericht 2024 knapp 68 Prozent der Raumwärme aus erneuerbaren Energien. Die Linz AG etwa versorgt bereits 90.000 Haushalte in Linz, Traun und Leonding mit Fernwärme, „jährlich kommen 2000 Anschlüsse dazu“, sagt Josef Siligan, Vorstandsdirektor Energie. Die verstärkte Nutzung der Industrie-Abwärme sei „sinnvoll“.

Oberösterreichische Nachrichten