UN warnt zum Weltumwelttag vor dem „Point of no Return“

4. Juni 2021, Wien
UN-Generalsekretär Antonio Guterres
 - Moscow, APA/POOL

Am 4. Juni 1972 ist die erste UN-Konferenz zum Thema Umwelt in Stockholm ausgetragen worden und seither wird der Weltumwelttag begangen. „Wir stehen vor einem dreifachen Umweltnotstand“, hielt UN-Generalsekretär Antonio Guterres in seiner Botschaft anlässlich der 49. Begehung diese Tages fest. Guterres nannte den Verlust der Artenvielfalt, Klimawandel und die „stark zunehmende“ Verschmutzung. Mit hoher Geschwindigkeit würden wir alle auf den „Point of no Return“ zusteuern.

Dies sei der Punkt, ab dem es für unseren Planeten kein Zurück mehr gebe, denn „zu lange schon rodet die Menschheit die Wälder der Erde, verschmutzt ihre Flüsse und Ozeane und pflügt das Grasland, als gäbe es kein Morgen“, hieß es in der Botschaft. Bereits heute beeinträchtigte die Zerstörung der Natur das Wohlergehen von 3,2 Milliarden Menschen – das sind 40 Prozent der Weltbevölkerung.

Wir hätten zwar Glück, dass die Erde resilient sei, jedoch brauche sie unsere Hilfe, sagte der amtierende UN-Sekretär. Noch sei Zeit, daher wurde die Dekade der Vereinten Nationen für die Wiederherstellung der Ökosysteme ausgerufen. Zehn Jahre, das sei der Zeitraum, der laut der Wissenschaft als letzte Chance verbleibt, eine Klimakatastrophe abzuwenden, die tödliche Flut der Verschmutzung aufzuhalten und das Artensterben zu beenden.

Dem dreifachen Umweltnotstand antwortet die UN-Webseite zum Weltumwelttag 2021 oder auf Englisch World Enviroment Day 2021 mit dem Motto „Reimagine. Recreate. Restore“ und dementsprechend fordert auch Guterres einen „Dreischritt“: „Wir müssen unsere Wälder aufforsten und schützen. Wir müssen unsere Flüsse und Meere reinigen. Wir müssen unsere Städte grüner gestalten“, und gelänge uns das, schützen wir damit nicht nur die Ressourcen unseres Planeten, „sondern schaffen bis 2030 auch Millionen neuer Arbeitsplätze, erwirtschaften jährliche Gewinne von über sieben Billionen Dollar und tragen zur Beseitigung von Armut und Hunger bei“, so die zuversichtliche Prognose des Generalsekretärs. Die UN-Dekade für die Wiederherstellung der Ökosysteme sei jedenfalls ein weltweiter Aufruf zum Handeln.

Einen Beitrag aus Österreich um Weltumwelttag liefert die Österreichische Hagelversicherung. Der morgige Weltumwelttag soll uns bewusstmachen, „wie wir Menschen täglich mit unserer Umwelt umgehen und wertvollen Lebensraum fahrlässig zerstören“, hieß es in einer Aussendung der Versicherung. In den vergangenen 25 Jahren seien in Österreich 150.000 Hektar beste Agrarflächen durch Verbauung vernichtet worden, was der Größe der gesamten Agrarfläche des Burgenlandes entspreche. Gegenwärtig würden täglich 13 Hektar (= 20 Fußballfelder) verbaut, obwohl Österreich sich zum Ziel gesetzt habe, nur 2,5 Hektar täglich zu verbauen. „Wenn wir also so weitermachen wie in den letzten zehn Jahren, haben wir in 200 Jahren keine Agrarflächen mehr. Und das dürfen wir nicht zulassen“, warnte Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Hagelversicherung daher.

(S E R V I C E – )

APA

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