Österreichs Nachbarland Italien setzt nun wieder auf Atomkraft
Beitritt zu europäischen „Nuklear-Allianz“

17. Juni 2025

Schon 14 Mitglieder. Angesichts gestiegener Energiepreise und der Notwendigkeit, die Klimaziele zu erreichen, setzen immer mehr europäische Staaten auf die Atomkraft. So auch Italien, das nun der sogenannten europäischen „Nuklear-Allianz“ beitreten wird.


Dies kündigte der Minister für Umwelt und Energiesicherheit, Gilberto Pichetto Fratin, am Montag am Rande des EU-Energieministerrats in Luxemburg an. Bisher nahm Italien (wie auch Estland) nur als Beobachter an den Sitzungen der Gruppe teil.


Die Gruppe umfasst 13 Mitglieder, darunter Österreichs Nachbarstaaten Tschechien, Ungarn, Slowakei und Italien. Angeführt wird die „Nuklear-Allianz“ von Frankreich, das einen Großteils seines Stromes aus Atomkraftwerken bezieht – und auch neue bauen will. Gegründet wurde der Zusammenschluss 2023, um die Kernenergie als zentrale Säule der Energiewende neben erneuerbaren Energien zu fördern. Die Mitgliedsstaaten heben den stabilen Beitrag der Kernkraft im Gegensatz zur Volatilität erneuerbarer Quellen hervor.


Konkret strebt die Allianz an, die Entwicklung und Integration neuer Nukleartechnologien in der EU zu fördern, darunter SMR (Small Modular Reactors), AMR (Advanced Modular Reactors) und langfristig auch Fusionsreaktoren.
Zu den Hauptzielen zählen zudem die Gleichstellung der Nuklearenergie mit erneuerbaren Quellen als niedrigemittierende Technologie sowie der Aufbau europäischer Wertschöpfungsketten im Nuklearbereich.
Die letzten beiden Atomkraftwerke wurden in Italien 1986 und 1987 abgeschaltet und 1990 offiziell stillgelegt. Die Rückkehr zur Atomenergie wird vor allem vom italienischen Industriellenverband Confindustria unterstützt – als ein Weg zur Senkung der Energiekosten.

Kurier