
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) rechnet wegen einer stärkeren Weltwirtschaft mit mehr Wachstum bei der globalen Nachfrage nach Rohöl. Für das kommende Jahr erwarten die OPEC-Experten ein Wachstum der Nachfrage um täglich 1,4 Mio. Barrel (je 159 Liter), wie aus dem am Dienstag in Wien veröffentlichten Monatsbericht des Ölkartells hervorgeht. Zuvor hatte das Ölkartell nur einen Anstieg der globalen Nachfrage um 1,3 Mio. Barrel pro Tag erwartet.
Außerdem gehen die OPEC-Experten davon aus, dass die weltweiten Ölvorräte im nächsten Jahr deutlich schrumpfen werden, um fast 1,2 Mio. Barrel pro Tag. Dies sei aber nur dann zu erwarten, wenn die OPEC und ihre Verbündeten nicht zur alten Produktionsmenge zurückkehren würden.
Kurswechsel in der Förderpolitik
Der Ölverbund OPEC+ aus Ländern des Kartells und anderer wichtiger Förderstaaten, darunter Russland, steht am Ende eines Kurswechsels in der Förderpolitik, mit dem sie eine Begrenzung der Produktion wieder rückgängig machen. Zuletzt hatte die OPEC+ eine erneute Ausweitung der Fördermenge ab September beschlossen. Die Gruppe will die Produktion um durchschnittlich 547.000 Barrel pro Tag erhöhen.
Die höhere Fördermenge trifft auf einen Markt, der nach Einschätzung von Experten bereits auf einen Überschuss zusteuert. Unter anderem wird befürchtet, dass die Folgen der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung das Wachstum der Weltwirtschaft und damit verbunden auch die Nachfrage nach Rohöl bremsen könnte.
Zuletzt haben sich die Ölpreise wieder stabilisiert, nachdem sie seit Ende Juli für etwa eine Woche deutlich gefallen waren. Am Dienstag wurde Rohöl der Nordseesorte Brent für 66,31 US-Dollar (57,06 Euro) je Barrel gehandelt.
APA/dpa-AFX