Fukushima-Betreiber schickt Roboter in Reaktor

20. August 2025, Tokio
Weiter Aufräumarbeiten in Reaktor von Fushima
 - Okuma, APA/TOKYO ELECTRIC POWER COMPANY (TEPCO)

Der Betreiber des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima hat zwei Roboter in einen der beschädigten Reaktoren geschickt, um die Bergung hochverstrahlter Trümmerteile vorzubereiten. Die Maschinen namens „Spot“ und „Packbot“ seien in den Reaktor gebracht worden, teilte das Unternehmen Tepco mit. Sie sollen die radioaktive Strahlung messen und Aufnahmen machen. Die anschließende Untersuchung der Proben soll etwa einen Monat in Anspruch nehmen.

Anhand der Ergebnisse will Tepco entscheiden, wie die vollständige Bergung der Brennstofftrümmer aussehen soll. Die Bergung der Abfälle in dem Reaktor, zu denen auch geschmolzene Brennstäbe gehören, gelten wegen der hohen Strahlenbelastung als schwierigster Teil des jahrzehntelangen Rückbauprozesses des Akw nach dem Super-GAU von 2011. Tepco hatte bereits in den vergangenen Monaten kleinere Proben mit Hilfe spezieller Roboter entnommen.

Mehr als 14 Jahre nach dem verheerenden Atomunfall in Fukushima verbleiben noch etwa 880 Tonnen extrem gefährlich Materials im Inneren des AKW. Tepco hatte den Beginn der umfassenden Bergungsarbeiten im Juli nach hinten verschoben. Die notwendigen Vorbereitungen würden noch voraussichtlich „zwölf bis 15 Jahre dauern“, hieß es – damit kann die Bergung nicht vor 2037 beginnen. Zuvor hatte der Akw-Betreiber erklärt, bereits Anfang der 2030er Jahre mit den Arbeiten beginnen zu wollen.

Rückbau soll bis 2051 abgeschlossen sein

Tepco und die japanische Regierung haben das Ziel ausgegeben, den gesamten Rückbau bis 2051 abgeschlossen zu haben. Tepco räumte am Dienstag ein, dass es „schwierig“ sei, dieses Ziel angesichts der längeren Dauer der Vorbereitungsarbeiten zu erreichen. Es bleibe aber möglich.

Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Seebeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

APA/AFP