
SPÖ und ÖVP fordern von Errichtern neuer Stromleitung Geld. Die APG verweist auf fehlende gesetzliche Basis.
SPÖ-Chef Landesrat Daniel Fellner fordert vom Übertragungsnetzbetreiber APG eine Entschädigung Kärntens für den Bau der geplanten 380-kV-Leitung durch 32 Kärntner Gemeinden. „Da wird etwas rausschauen müssen für die Kärntner“, sagte Fellner beim SPÖ-Parteitag Richtung Energiekonzerne. Am Dienstag legte FPÖ-Chef Erwin Angerer nach. Kärnten brauche die „Stromautobahn“ nicht. Man könne allerdings „weiterreden, wenn sichergestellt ist, dass die Kärntner die niedrigsten Stromkosten Österreichs haben“. Angerer fordert einen „Stromnetzkostenausgleichsfonds“, gespeist durch die Projektwerber der 380-kV-Leitung.
Wolfgang Hafner, Projektleiter der Austrian Power Grid (APG), erklärt in einem Video-Interview mit der Kleinen Zeitung, man habe bei der Landesregierung mehrfach betont, dass „eine gesetzliche Basis für solche Entschädigungen“ die Voraussetzung wäre. Diese müsse jetzt geschaffen werden. „Es gibt bereits die entsprechenden politischen Aktivitäten für ein solches Gesetz“, so Hafner weiter.
Bereits fix ist die Entschädigung Hunderter vom Leitungsbau unmittelbar betroffener Grundbesitzer. Die Basis dafür sei eine Rahmenvereinbarung, die die Projektbetreiber APG und Kärnten Netz mit der Landwirtschaftskammer noch ausverhandeln müssten, so Hafner. Auf dieser Basis würden die Entschädigungen dann durchgeführt.
SPÖ-Chef Fellner meint auf Nachfrage, er wolle Verhandlungspartnern vor Gesprächen nichts über Medien ausrichten. „Fest steht nur so viel: Wer eine 380-kV-Hochspannungsleitung durch unser Land ziehen will, muss dafür auch etwas zahlen. Dieses Geld hat dann direkt und ohne Umwege der Bevölkerung zugute zu kommen.“
Uwe Sommersguter
Kleine Zeitung