
Energie. Von 2026 bis 2030 soll um insgesamt fünf Milliarden Euro weniger investiert werden, so die OMV-Führung. Gas soll das „Herzstück“ der Wachstumsstrategie bleiben.
Wien. Der teilstaatliche Energiekonzern OMV hat im Zuge seines Capital Markets Day am Montag seine Finanz- und Investitionsziele bis 2030 zurückgeschraubt. Um die Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken zu erhöhen, senkt der Konzern die geplanten kumulierten Investitionen für den Zeitraum 2026 bis 2030 um insgesamt fünf Mrd. Euro. Künftig sollen jährlich im Schnitt rund 2,8 Milliarden Euro investiert werden, etwa 30 Prozent davon in nachhaltige Projekte.
Das Ziel für das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis liegt nun bei mehr als 6,5 Mrd. Euro im Jahr 2030. Der operative Cashflow soll über sechs Mrd. Euro erreichen – zuvor waren mindestens 7,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden. Die Anpassung der Investitionsplanung ergibt sich vor allem aus der Entkonsolidierung der Chemietochter Borealis nach der geplanten Gründung der Borouge Group International, wodurch sich die Investitionsaufwendungen um rund 3,5 Mrd. Euro verringern. Weitere 1,5 Mrd. Euro will die OMV in den Bereichen Energie und Kraftstoffe einsparen und dort die Investitionen um 1,5 Mrd. Euro zurückfahren.
Stern setzt weiter auf Gas
OMV-Chef Alfred Stern will „auf verantwortungsvolles Wachstum und Wertschöpfung“ für die Aktionäre setzen, wie er am Montag erklärt hat. Die Projekte im Gasbereich – etwa das rumänische Offshore-Projekt „Neptun Deep“ – liegen demnach im Zeitplan, ebenso wie die geplanten Anlagen für nachhaltige Flugkraftstoffe und grünen Wasserstoff, die bis 2028 in Betrieb gehen sollen.
Im Energiesektor „bleibt Gas das Herzstück unserer Wachstumsstrategie“, so Stern. „Wir wollen ein führender Gasversorger für unsere europäischen Kernmärkte werden. Das bedeutet, dass wir die Versorgungssicherheit für Europa gewährleisten und gleichzeitig die Profitabilität und Widerstandsfähigkeit unserer Portfolios sicherstellen wollen.“ Bis 2030 will OMV ihre Öl- und Gasproduktion auf 400.000 Barrel Öläquivalent pro Tag steigern.
(APA)
Die Presse