IEA hebt Schätzung für Rohölüberangebot deutlich an

14. Oktober 2025, Paris

Der globale Ölmarkt steuert nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) auf ein deutlich höheres Überangebot als erwartet zu. Die weltweite Ölversorgung werde im nächsten Jahr die Nachfrage um fast 4 Mio. Barrel (159 Liter) pro Tag übersteigen, was einem beispiellosen jährlichen Überhang entspreche. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht hervor. Der prognostizierte Überschuss liegt damit um 18 Prozent über der Schätzung vom letzten Monat.

Der Ölverbund OPEC+ habe seine Produktion zuletzt weiter angekurbelt. Zudem hätten sich die Aussichten für eine Ausweitung der Förderung außerhalb der OPEC+ im kommenden Jahr verbessert, schreibt die IEA.

Höhere Fördermenge erwartet

Für das laufende Jahr rechnet der Interessenverband von Industriestaaten mit einem Anstieg der Fördermenge um durchschnittlich 3 Mio. Barrel pro Tag und im kommenden Jahr um täglich 2,4 Millionen. Zwar werde auch die Nachfrage steigen. Der Anstieg der Nachfrage dürfte in den beiden Jahren aber bei jeweils 700.000 Barrel pro Tag liegen. Damit revidierte die IEA ihre bisherige Prognose etwas nach unten.

„Mit Blick auf die Zukunft dürften die Rohölvorräte stark ansteigen, da große Mengen Rohöl auf dem Seeweg zu den großen Ölzentren an Land transportiert werden“, erklärte die in Paris ansässige Agentur, die wichtige Volkswirtschaften berät.

In den vergangenen Monaten hat sich Rohöl auf dem Weltmarkt verbilligt. Zuletzt mussten für ein Barrel Rohöl der Nordseesorte Brent 62,25 US-Dollar (53,81 Euro) bezahlt werden. Zu Beginn des Jahres war der Preis noch bei über 74 Dollar gelegen.

APA/dpa-AFX