Noch höhere Energiekosten regen auf

23. Oktober 2025, Innsbruck

Die Tirolerinnen und Tiroler müssen auch im kommenden Jahr für Energie tiefer in die Tasche greifen. Wie berichtet, steigen die Netzgebühren für Strom und Gas kräftig. Das sorgt für viel Kritik.
„Die Teuerung galoppiert weiter. Die Gasentgelte belasten Tiroler Haushalte ab 2026 mit rund 40 Euro mehr pro Jahr. Und auch die Stromnetztarife steigen spürbar. Durchschnittlich um rund 37 Euro jährlich“, konstatiert Liste-Fritz-Landtagsabgeordneter und Wirtschaftssprecher Herwig Zöttl. „Die Landesregierung und die Tiwag müssen jetzt ein klares Signal setzen und den ständig steigenden Energiepreisen in Tirol endlich den Kampf ansagen. Übernehmt Verantwortung, lasst die Tiroler Bevölkerung nicht im Stich und gebt einen Teil der Rekordgewinne in Form eines niedrigeren Strompreises an die Menschen zurück“, fordert Zöttl.

Auch die NEOS sind aufgrund der kräftigen Erhöhungen der Energiekosten alarmiert. „Der Landesenergieversorger fährt Rekordgewinne ein – bezahlt wird das von jenen, die ohnehin schon unter den höchsten Energiepreisen Österreichs leiden. Während die Gewinne steigen, verlieren Tirols Betriebe an Wettbewerbsfähigkeit“, kritisiert NEOS-Infrastruktursprecher und Tiroler Nationalratsabgeordneter Dominik Oberhofer.
Es sei völlig unverständlich, warum in einer derart angespannten Situation die Preise erneut drastisch erhöht werden, so der NEOS-Mandatar. „Offenbar ist dem Landeshauptmann und Landesfinanzreferenten eine dreistellige Millionenrendite des Landesenergieversorgers für sein Budget wichtiger als eine dringend benötigte Entlastung der Bevölkerung“, moniert Oberhofer.

Harsche Worte kommen ebenso von Tirols Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl. „War der Bund jetzt schon kaum in der Lage, die Teuerung zu bekämpfen, ist die geplante Erhöhung der Energiekosten nun die Bankrotterklärung. (…) Gleichzeitig fließen Gewinne und Übergewinne in die Kassen der Energieunternehmen, während sie nur einen geringen Teil der Netzkosten tragen, die über 40 Prozent von den Privat-Haushalten gezahlt werden. Diese Form der Energiepolitik treibt Österreich weiter ins Aus“, kritisiert Zangerl. Er fordert Maßnahmen, die die Netzkosten abfedern.

(sas)

Tiroler Tageszeitung