Ungarn will US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne umgehen

25. Oktober 2025, Budapest/Moskau

Die ungarische Regierung wird nach den Worten von Regierungschef Viktor Orban Möglichkeiten zur Umgehung der neuen US-Sanktionen gegen russische Energiekonzerne suchen. „Es gibt Sanktionen gegen bestimmte russische Ölkonzerne (…). Wir arbeiten an Wegen, diese (Sanktionen) zu umgehen“, sagte Orban am Freitag in einem Radiointerview.

Am Mittwoch hatten die USA angesichts ausbleibender Fortschritte bei den Bemühungen um Ukraine-Friedensgespräche mit Russland die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil mit Sanktionen belegt. „Wer eine Senkung der Energiepreise will, muss Ungarns Recht verteidigen, Öl und Gas aus Russland zu kaufen, oder zum gleichen Preis wie in Russland oder billiger“, fügte Orban hinzu.

Ungarn gilt als engster Verbündeter des Kremls unter den 27 EU-Mitgliedsstaaten. Trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist Ungarn nach wie vor stark von russischem Öl abhängig. US-Präsident Trump bemüht sich seit Monaten, ein Ende des seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu erreichen – bisher allerdings ohne Erfolg.

Bei seiner Bekanntgabe der neuen US-Sanktionen gegen Russland beklagte Trump zudem, dass seine Bemühungen um Ukraine-Friedensgespräche mit Putin „nirgendwo hin“ führten. Auch ein angedachtes Treffen von Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Ungarn war damit vom Tisch.

APA/ag