Im Zuge der Repowering werden die vier Windräder in Hürm abgebaut, die Nachbargemeinden Haunoldstein und Markersdorf-Haindorf bekommen leistungsfähigere und liefern den Strom.
Anfang der 2000er-Jahre wurden die ersten Windräder auf den Gemeindegebieten von Hürm, Haunoldstein und Markersdorf-Haindorf (beide St. Pölten-Land) errichtet. Damit entschieden sich die Gemeinden frühzeitig für die Nutzung erneuerbarer Energie aus Windkraft. Die Technologie von Windkraftanlagen hat sich seither stark weiterentwickelt. Um die Standorte optimal zu nutzen, werden die über 20 Jahre alten Windräder nun größtenteils durch die EVN abgebaut und durch moderne Anlagen ersetzt.
Insgesamt werden im Rahmen des Repowerings neun alte Anlagen entfernt und fünf neue, leistungsstärkere Windräder errichtet. Eine bestehende Anlage bleibt erhalten. In Hürm verschwinden alle vier Windräder, in Haunoldstein wird eine bestehende Anlage durch zwei neue ersetzt. In Markersdorf-Haindorf wird die Zahl der Windräder von fünf auf drei reduziert. Der Strom für Hürm wird dann also in den Nachbargemeinden gewonnen.
Ökostrom für 22.000 statt 8.500 Haushalte
Mit den neuen Windkraftanlagen kann die EVN die Stromerzeugung mehr als verdoppeln. Nach der Inbetriebnahme sollen rund 22.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden – bisher waren es etwa 8.500 Haushalte.
Die neuen Anlagen erreichen Nabenhöhen von 131, 140 und 167 Metern sowie Rotordurchmesser von 138 bzw. 160 Metern. Damit wird eine deutlich höhere Energieausbeute erzielt.
Im Zuge der Modernisierung errichtet die EVN auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern naturnahe Gehölzstreifen in Hürm. Diese sollen als Rückzugsort für Vögel und Kleinwild dienen und die ökologische Vielfalt fördern. In einer Aussendung betont die EVN: „Unser Energiesystem auf nachhaltige Beine zu stellen, ist die Herausforderung der nächsten Jahre. Bis 2030 sollen 100 Prozent des Stroms in Österreich aus erneuerbaren Quellen stammen – unter anderem aus Windenergie.“
Neben den ambitionierten Klima- und Energiezielen verweist die EVN auf die Bedeutung der Unabhängigkeit von ausländischen Energieträgern. Das Unternehmen setzt auf „Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit und Regionalität“ und möchte damit stabile Preise, sichere Versorgung und regionale Wertschöpfung gewährleisten.
Von Bernhard U. Wieser
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