Ebensee: Auch Pumpspeicher-Generator der Energie AG von Andritz

13. November 2025, Ebensee

Wie geht es mit dem Ausbau der Erneuerbaren im Land weiter? Verhandlungen mit Lieferanten und dem Bundesheer

Der Ausfall der Verbund-Pumpspeicherkraftwerke Kaprun hat auch in der Energie AG zu Diskussionen geführt, denn der oberösterreichische Landesversorger baut derzeit in Ebensee ein solches Speicherkraftwerk. Und der Lieferant des Generators ist ebenfalls die Andritz AG. „Ich habe in Auftrag gegeben, den Auftrag an Andritz zu prüfen und zu eruieren, ob auch in Ebensee die Gefahr besteht, dass es zu einem Ausfall kommt“, sagt Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner in seiner Funktion als Aufsichtsratschef der Energie AG. Allerdings heißt es bei der Energie AG auch, dass der Generator für Ebensee erst in Bau, das entsprechende Modell damit erst in Entstehung sei. „Aber wir sind mit Andritz in enger Abstimmung.“ Damit ergibt sich in Ebensee aus diesem Grund keine weitere Verzögerung. Die Probleme mit dem wasserdurchlässigen Gestein, die die Bauverantwortlichen gefordert haben, hat man dem Vernehmen nach im Griff.

Auch bei einem anderen Erneuerbaren-Projekt der Energie AG ist Geduld gefragt, denn beim geplanten Bau von 18 Windkraftanlagen im Kobernaußerwald hat sich herausgestellt, dass die 280 Meter hohen Windenergieanlagen in einer Tiefflugschneise der Luftstreitkräfte stehen würden. Der grüne Umweltlandesrat Stefan Kaineder befürchtet, dass dieser Windpark gefährdet sei und die schwarz-blaue Regierung einen „Wind-Crash“ riskiere.

Dass die geplante Verlautbarung des Bauplans kurzfristig zurückgezogen wurde, sehen die Grünen als Zeichen, dass das Projekt verzögert werden könnte oder überhaupt an der Kippe stehe. Klubobmann Severin Mayr will vom zuständigen Landesrat Markus Achleitner wissen, wie es nun weitergeht. Der gibt sich im OÖN-Gespräch gelassen. Auch andere Windanlagen seien in Tiefflugzonen gelegen, man habe die Lage mit Ausnahmegenehmigungen geregelt. Er gehe davon aus, dass die Gespräche mit dem Bundesheer auch in diesem Fall zu einem guten Ergebnis kämen. Die Energie AG teilt mit, man befinde sich in einem laufenden UVP-Verfahren (Umweltverträglichkeitsprüfung). Die öffentliche Auflage, die Teil des Verfahrens sei, werde zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Die Diskussion um den Ausbau der Windkraft in Oberösterreich verläuft, wie berichtet, konfrontativ. Nachdem Landeshauptmann Thomas Stelzer dem Windpark Sandl, der an sich in einer Verbotszone stehen würde, die Genehmigung in Aussicht gestellt hat, ist der Beschleunigungsplan der Landesregierung, der derzeit zur Begutachtung aufliegt, wenig ambitioniert. Die darin enthaltenen Projekte umfassen neben dem Kobernaußerwald noch die Erweiterung des Windparks in Vorderweißenbach sowie vier Flächen im Weilhartsforst. Windexperten fragen sich, ob dort tatsächlich 41 Windräder errichtet würden, wo das Windaufkommen dort eher durchschnittlich ist. Insgesamt liege das Potenzial bei 99 Windanlagen in den Beschleunigungsgebieten. Diese Zahl sei aber nicht in Stein gemeißelt, es könnten auch mehr Anlagen werden. In den Beschleunigungsgebieten wären keine UVP-Verfahren mehr notwendig.

Oberösterreichische Nachrichten