Sanierungsplan für 57 Reaktoren kostet mehr als 100 Milliarden Euro.
Für die Modernisierung französischer Atomkraftwerke muss der Energiekonzern EDF mit mehr als 100 Mrd. Euro kalkulieren, geht aus dem am Montag veröffentlichten Rechnungshofbericht hervor. Mit diesen Investitionen zwischen 2014 und 2035 kann die Lebensdauer der 57 Reaktoren um bis zu 60 Jahre verlängert werden. Die Kosten seien im Vergleich zu Neubauten wettbewerbsfähig. Die Sanierungen dürften für die EDF rentabel sein, wenn die Produktionsprognosen erfüllt werden.
Der Konzern lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. EDF rechnet für die Jahre 2026 und 2027 mit einer Stromproduktion zwischen 350 und 370 Terawattstunden (TWh). Bis 2030 soll die Produktion auf 400 TWh steigen. Im kommenden Jahr will EDF über den Bau von sechs neuen Reaktoren der nächsten Generation (EPR2) entscheiden. In Frankreich decken Atomkraftwerke etwa 70 Prozent der Stromerzeugung ab.
Mit der Telekom-Gruppe Iliad und dem Infrastrukturkonzern Infravia verhandelt EDF derzeit auch über den Bau eines Mega-Rechenzentrums am Standort des früheren Kohlekraftwerks Montereau-Vallée-de-la-Seine mit einem Projektwert von vier Milliarden Euro.
Salzburger Nachrichten



