Die Energiekonzerne Verbund und Salzburg AG gehen beim Kraftwerk in der Nähe der Salzachöfen den ersten Schritt im UVP-Verfahren.
Karin Portenkirchner Golling In den vergangenen eineinhalb Jahren wurde in Golling intensiv diskutiert, und zwar im Anrainerbeirat für das geplante Kraftwerk in der Nähe der Salzachöfen. „Als Gemeinde war uns ganz wichtig, dass die Betroffenen Informationen aus erster Hand erhalten. Im Anrainerbeirat waren wirklich auch kritische Leute dabei“, wie Bürgermeister Martin Dietrich (SPÖ) betont.
Am Freitag (21. November, 16 bis 19 Uhr) gibt es eine weitere Möglichkeit zur Diskussion. Die Energiekonzerne Verbund und Salzburg AG, die das neue Kraftwerk gemeinsam errichten und betreiben wollen, laden zum „Energiedialog“ in die Mittelschule Golling.
Der Anlass ist aus Sicht der Energiekonzerne ein freudiger: „Wir stehen kurz vor dem ersten Schritt im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren“, sagt Salzburg-AG-Sprecherin Saskia Heller. Es handelt sich dabei um die sogenannte Umweltverträglichkeitserklärung. Sie enthält eine Beschreibung des geplanten Vorhabens und muss einen Überblick bieten über den Ist-Zustand und die geplanten Auswirkungen des Projekts. Außerdem muss dargelegt werden, wie negative Folgen für die Umwelt minimiert werden sollen. Die Unterlagen zur UVP einreichen wolle man „spätestens bis Jahresende“, betont Heller. Für die Gollingerinnen und Gollinger soll es am Freitag vor allem um die unmittelbaren Auswirkungen des Bauvorhabens auf den Menschen gehen – etwa was Staub, Schmutz und Lärm betrifft.Es fahren keine zusätzlichen Lkw mitten durch den Ort. Martin Dietrich, Bgm. Golling (SPÖ) Bei der zu erwartenden Verkehrsbelastung kann der Bürgermeister jedenfalls Entwarnung geben: „Es wird keine zusätzlichen Lkw-Fahrten durch den Ort geben.“ Im Zuge der Bauarbeiten falle sehr viel Aushub an. Ein großer Teil werde aber das Gemeindegebiet gar nicht erst verlassen.
Konkret gehe es um 600.000 Kubikmeter Aushub- und Ausbruchsmaterial aus dem Ofenauerberg. Etwa 40 Prozent davon (240.000 Kubikmeter) gehen direkt in das Kalkwerk der Firma Leube in Golling und werden dort verarbeitet. Etwa 15 Prozent (rund 90.000 Kubikmeter) werden als Baumaterial verwendet, für „Hinterfüllungen und Geländeanpassungen“.
Für den Abtransport der restlichen 45 Prozent (270.000 Kubikmeter) seien Lkw-Fahrten über die Autobahnanschlussstelle Pass Lueg zugesichert worden, sagt der Ortschef. „Da haben sich die Projektbetreiber wirklich sehr viel Mühe gemacht.“ Nachsatz: Ob das Projekt ökologisch vertretbar sei, „dafür ist das UVP-Verfahren da“, betont Dietrich.
Für das geplante Kraftwerk soll in der Nähe des Naturdenkmals Salzachöfen (zwischen Autobahn- und Eisenbahnbrücke) eine gewisse Wassermenge aus der Salzach entnommen und durch einen neu zu errichtenden Stollen im Ofenauerberg wieder ausgeleitet werden. Das Krafthaus mit den Turbinen ist auf der Nordseite des Ofenauerbergs geplant. Das neue Kraftwerk soll rund 35.000 Haushalte mit Strom versorgen können und damit fast doppelt so viel Strom erzeugen wie das Kraftwerk Stegenwald in Werfen.
Salzburger Nachrichten



