EU-Kommission korrigiert Bioenergie-Kurs

2. Dezember 2025

Der Österreichische Biomasse-Verband sieht in der neuen Bioökonomie-Strategie eine wichtige Korrektur für Versorgungssicherheit, leistbare Energie und regionale Wertschöpfung.


Die EU-Kommission hat ihre Bioökonomie-Strategie vorgestellt und darin die Rolle der Bioenergie für Energiesicherheit und regionale Wertschöpfung deutlicher hervorgehoben. Der Österreichische Biomasse-Verband spricht von einer klaren Kurskorrektur gegenüber einer zuvor bekannt gewordenen Entwurfsversion. Präsident Franz Titschenbacher sieht darin ein wichtiges Signal für leistbare Energie und Versorgungssicherheit. „Im Vergleich mit der zuvor geleakten Version macht die EU-Kommission eine Kehrtwende hin zu Energieversorgungssicherheit sowie leistbaren Energiepreisen für Bevölkerung und Unternehmen“, betont er. In Österreich seien Holzheizungen und Fernwärme bereits zentrale Säulen der Wärmeversorgung.


Regionale Wertschöpfung

Die neue Strategie verfolgt einen Systemansatz und sieht vor, biogene Nebenprodukte und Reststoffe verstärkt energetisch zu nutzen. Damit sollen die Erschwinglichkeit und die regionale Wertschöpfung gesichert werden. In vielen EU-Staaten funktioniert dieses Zusammenspiel bereits. Hochwertige Biomasse wird stofflich verwertet, während Nebenprodukte der erneuerbaren Energieerzeugung dienen. In Kärnten etwa liegt der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch bei über 60 Prozent. Titschenbacher sieht darin einen wichtigen Hinweis für die europäische Energiepolitik. Bioenergie könne Importabhängigkeiten rasch und nachhaltig reduzieren.


Klimaneutralität

Ein weiterer Schwerpunkt der Strategie betrifft die Anerkennung biogenen Kohlenstoffs und dessen Potenzial für langfristige Speicherung. Die EU verknüpft diesen Bereich künftig enger mit dem Emissionshandelssystem und dem Innovationsfonds. Das soll Technologien wie Bio-CCUS stärken, die für die Erreichung der Klimaneutralität an Bedeutung gewinnen. Nun gehe es darum, Kohärenz zwischen der Bioökonomie-Strategie, RED III und anderen Richtlinien zu schaffen. „Bioenergie wird weiterhin die entscheidende Rolle für Europas Widerstandsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaambitionen spielen“, so Titschenbacher.

Neue Vorarlberger Tageszeitung