USA beanspruchen Ausnahmen von EU-Methanverordnung

15. Dezember 2025, EU-weit/Brüssel

Die USA fordern für ihre Öl- und Gas-Exporteure Ausnahmen von der EU-Methanverordnung, die zur Verringerung von klimaschädlichen Treibhausgasemissionen beitragen soll. Das geht aus einem US-Regierungsdokument hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte und das den EU-Mitgliedstaaten vor einem Treffen ihrer Energieminister am Montag in Brüssel übermittelt wurde.

Darin heißt es, US-Öl- und Gasexporteure sollten bis 2035 nicht wie in der Verordnung vorgeschrieben dazu verpflichtet werden, die mit den Einfuhren verbundenen Methanemissionen zu überwachen und zu melden. Die EU-Methanverordnung sei ein „kritisches nichttarifäres Handelshemmnis, das eine unangemessene Belastung für US-Exporteure und unsere Handelsbeziehungen darstellt“, hieß es in dem Dokument.

Methanemissionen zentrale Ursache für Erderwärmung

Methanemissionen sind nach Kohlendioxid eine der zentralen Ursachen für die Erderwärmung. Die USA, die unter Präsident Donald Trump wieder verstärkt auf fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas setzen, stören sich aber schon seit längerem an der EU-Verordnung, die weltweit die erste dieser Art ist. US-Energieminister Chris Wright hat sie als unmöglich umsetzbar kritisiert und gewarnt, sie könne die US-Gaslieferungen nach Europa stören. Die europäischen Länder steigern ihre Importe von US-Flüssigerdgas (LNG), um unabhängiger von Russland zu werden.

Die EU hatte vergangene Woche mitgeteilt, sie werde Unternehmen vereinfachte Wege anbieten, um die Einhaltung der Verordnung nachzuweisen. EU-Vertreter lehnten es jedoch ab, die Kernanforderungen für Kraftstoffimporte abzuschwächen, die mit der Zeit noch verschärft werden sollen. Das machte auch EU-Energiekommissar Dan Jørgensen am Montag klar. Man sei sehr stolz auf das Gesetz und werde es nicht ändern, sagte er vor Journalisten. Die US-Vertretung bei der EU war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

APA/Reuters