Vbg passt Wasserwirtschaftsstrategie an Klimawandel an

27. Juli 2021, Bregenz
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner
 - Wien, APA/HELMUT FOHRINGER

Das Land Vorarlberg passt seine Wasserwirtschaftsstrategie an den Klimawandel an und setzt insbesondere auf integralen Hochwasserschutz. Zwar hätten die Gesamtniederschlagsmengen in den vergangenen Jahren nicht zugenommen, doch habe sich die Verteilung stark verändert, so Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner (beide ÖVP) am Dienstag. Vorarlberg sei in den vergangenen Wochen nur knapp „an größeren Ereignissen vorbeigeschrammt“, sagte Wallner.

Die Niederschläge würden sich stärker in das Winterhalbjahr verschieben, der Sommer werde geprägt sein von Hitzeperioden und Dürre, aber auch von Starkregen, so die Prognosen der Klimaforscher. „Die Unsicherheiten nehmen zu“, stellten Wallner und Gantner unisono fest. „Glück und die Investitionen der vergangenen Jahre“ hätten Vorarlberg im heurigen Sommer bisher ohne größere Schadensereignisse davonkommen lassen, so Gantner. Für das Land gelte es einerseits den Hochwasserschutz zu gewährleisten, zum anderen aber auch die Wasserversorgung zu sichern. Dabei beziehen zwei Drittel der Vorarlberger Bevölkerung ihr Trinkwasser aus dem Grundwasser.

In Sachen integraler Hochwasserschutz nannte Gantner Maßnahmen wie räumliche Vorsorge, Schutzwasserbau, Eigenvorsorge oder auch Objektschutz. Jeder Einzelne könne dazu beitragen und somit das Risiko einer Überschwemmung minimieren. Die Wasserwirtschaftsstrategie 2025 sehe darüber hinaus die konsequente Gewässerreinhaltung und die Fortsetzung des flächendeckenden Grundwassermonitorings vor. Im heurigen Jahr werden in Vorarlberg 30 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert, davon trägt das Land knapp 9 Mio. Euro. Zusätzliche 19,5 Mio. Euro fließen in die Wasserversorgung.

Wallner nannte das Rhein-Hochwasserschutzprojekt „Rhesi“ als das mit Abstand wichtigste, das für Vorarlberg anstehe. Rhesi sieht den Ausbau des Hochwasserschutzes am Alpenrhein von einem 100-jährlichen auf ein 300-jährliches Hochwasser vor. Bei einer Bauzeit von 20 Jahren könnte 2024 der frühestmögliche Baubeginn sein. Der Landeshauptmann hoffte auf einen Ministerratsbeschluss zu Rhesi im Herbst, anschließend könnten die Verhandlungen zu einem Staatsvertrag mit der Schweiz aufgenommen werden. Dieser Staatsvertrag wird die Grundlage für die Einreichung des Projekts sein. Wallner rechnete mit einem langwierigen UVP-Verfahren. Die Kosten für Rhesi werden mit etwa einer Milliarde Euro beziffert.

APA

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