Frankfurt will Standards für nachhaltige Finanzen setzen

2. September 2021, Frankfurt am Main

Frankfurt will Hauptsitz des geplanten internationalen Gremiums zur Setzung von weltweiten Standards für klimabezogene Finanzberichterstattung (ISSB) werden. Die offizielle Bewerbung sei am Dienstag fristgerecht an die IFRS-Stiftung in London übermittelt worden, teilte die Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance am Donnerstag mit. Die Bundesregierung unterstütze die Bewerbung „auf allerhöchster Ebene“, betonte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies in einer Videoschalte.

Das International Sustainability Standard Board (ISSB) soll unter dem Dach der International Financial Reporting Standards Foundation (IFRS Stiftung) internationale Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen erarbeiten. Die IFRS Stiftung ist eine gemeinnützige private Organisation, die mit dem Ziel gegründet wurde, verständliche und weltweit anerkannte Rechnungslegungsstandards zu entwickeln.

Themen wie Klima- und Umweltschutz gewinnen auch im Finanzsektor an Bedeutung. Was genau „nachhaltig“ ist, ist aber nicht einheitlich definiert. An weltweit gültigen Kriterien zum Beispiel für sogenannte grüne Geldanlagen mangelt es.

Kanada und Japan haben ebenfalls angeboten, dass ISSB zu beherbergen, die Schweiz hat die Stadt Genf ins Rennen um den ISSB-Hauptsitz geschickt. Auch Paris soll interessiert sein. Die neue Organisation könnte den Planungen zufolge etwa 80 Beschäftigte haben, die möglicherweise aber auf mehrere Standorte verteilt werden.

Die Entscheidung über den Hauptsitz des neuen Gremiums wird den Angaben zufolge voraussichtlich im Oktober fallen. Die Bekanntgabe, wer den Zuschlag bekommt, wird bei der nächsten internationalen Klimakonferenz in Glasgow Ende Oktober/Anfang November („COP26“) erwartet.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Klimaaktivisten wollen RWE Gebiet abkaufen

3. Mai 2024, Köln/Essen
Dorf Lützerath wurde 2023 nach Massenprotesten geräumt und abgebaggert
 - Lützerath, APA/AFP (Themenbild)

Steirischer Kernölhersteller rüstet für auf Wärmepumpen um

3. Mai 2024, St. Ruprecht an der Raab
Kernölhersteller Alwera investiert in klimaschonendes Kühl- und Heizsystem
 - Kalsdorf, APA

Alte Gaslieferverträge mit Russland bereiten Uniper Probleme

3. Mai 2024, Düsseldorf
Insider: Unipers Langzeitverträge mit russischem Konzern sind weiter gültig
 - Düsseldorf, APA/dpa

Tiroler Gasversorger Tigas senkt mit 1. Juli Preise deutlich

2. Mai 2024, Innsbruck
Monatliche Kostensenkung von knapp 60 Euro bei durchschnittlichem Jahreshaushaltsverbrauch
 - Hamburg, APA/dpa