EU-Wettbewerbskommissar Paolo Gentiloni hat die Regierungen der EU-Länder aufgerufen, Maßnahmen zum Schutz der Familien vor zu hohen Preisanstiegen im Energiebereich zu schützen. „Der Klimawandel bringt eine Preiserhöhung für die umweltschädlichsten Produkte mit sich und es ist richtig, dass wir uns in den verschiedenen Ländern fragen, wie wir Schirme aufspannen können, um zu harte soziale Konsequenzen zu vermeiden“, sagte Gentiloni in Straßburg.
„Ich hoffe, dass dies geschehen wird, ohne den Horizont des grünen Übergangs infrage zu stellen, der nach wie vor notwendig ist. Das Problem besteht darin, die sozialen Auswirkungen abzumildern, denn es liegt auf der Hand, dass wir keine zu starken sozialen Auswirkungen haben können. Das sollte uns aber nicht von unseren Zielen abbringen“, erklärte Gentiloni.
Ab dem 1. Oktober werden die Stromrechnungen in Italien um 40 Prozent teurer. Davor warnte der Minister für den ökologischen Übergang, Roberto Cingolani. Im letzten Quartal sei die Stromrechnung für die Italiener bereits um 20 Prozent gestiegen, im nächsten Quartal soll es zu einem Zuwachs von 40 Prozent kommen, warnte der Minister. Dies wird nach Angaben der Verbraucherorganisation Assoutenti für die italienischen Familien zu Mehrkosten von 1.300 Euro pro Jahr führen.
Die italienische Regierung um Premier Mario Draghi will die Kriterien, nach denen Stromrechnungen kalkuliert werden, überarbeiten, um die Preise in einer Zeit hoher Energiekosten zu drücken. Die in Erwägung gezogene Reform würde eine Senkung der sogenannten Systemkosten in den Verbraucherrechnungen beinhalten, hieß es in Regierungskreisen in Rom.
Experten zufolge erholt sich die Weltwirtschaft, die Unternehmen seien wieder voll ausgelastet und die Nachfrage nach Energie steige rapide an. Folglich nehmen die Kosten für Gas, die Hauptquelle für die Stromproduktion, zu.
APA