Italien: Draghi will gegen hohe Strompreise eingreifen

23. September 2021, Rom
Italiens Premier Mario Draghi - Athens, APA/AFP

Die italienische Regierung plant Maßnahmen, um die negativen Auswirkungen der steigenden Strompreise auf Familien und Unternehmen einzudämmen. Ohne staatliches Eingreifen könnten im nächsten Quartal der Strompreis um 40 Prozent und der Gaspreis um 30 Prozent steigen, warnte Italiens Premierminister Mario Draghi am Donnerstag. Daher soll der Steuerdruck auf die Energiepreise reduziert werden, was die Staatskassen etwa drei Milliarden Euro kosten wird.

Im letzten Quartal ist die Stromrechnung für die Italiener bereits um 20 Prozent gestiegen. Die Verbraucherorganisation Assoutenti rechnet wegen der Erhöhung der Strompreise mit Mehrkosten für die italienischen Familien von 1.300 Euro pro Jahr.

Die Regierung in Rom will die Kriterien, nach denen Stromrechnungen kalkuliert werden, überarbeiten, um die Preise in einer Zeit hoher Energiekosten zu drücken. Die in Erwägung gezogene Reform würde eine Senkung der Netzkosten in den Verbraucherrechnungen beinhalten, hieß es in Regierungskreisen in Rom.

Der Premierminister betonte am Donnerstag bei einer Ansprache bei der Jahresversammlung des Industriellenverbands Confindustria, dass die Regierung nicht beabsichtige, den Steuerdruck zu erhöhen. „In diesem Moment wird das Geld gegeben, nicht genommen“, erklärte der Premier. Die Regierung gehe von einem Wachstum der Wirtschaftsleistung von rund 6 Prozent in diesem Jahr aus. Im Frühjahr hatte die Regierung noch mit einem Wachstum von 4,5 Prozent gerechnet, sagte Draghi.

APA

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