Als erstes Unternehmen in Österreich hat der aus Deutschland stammende Energiehändler Montana eine Erhöhung der Gaspreise angekündigt – per Anfang November. Das berichtet der „Standard“ in seiner Freitagausgabe. Der Arbeitspreis verteuert sich demnach um 67 Prozent. Die Arbeiterkammer (AK) hält diesen Schritt für nachvollziehbar, wenn man sich die Preisentwicklung der letzten Monate am europäischen Gasgroßhandelsmarkt vergegenwärtige.
Montana erklärte den Kunden per E-Mail, vor dem Hintergrund gestiegener Beschaffungspreise am Energiemarkt komme man nicht umhin, den Energiepreis gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) anzupassen. „Ab 01. 11. 2021 erhöht sich für Ihre Anlage der Arbeitspreis (Energie) um 2,32 Cent auf 5,80 Cent/kWh (inklusive Umsatzsteuer)“, so die Mitteilung.
Der Anbieter Montana mit Firmenzentrale in Grünwald bei München hat mehr als 100.000 Gas- und Stromkunden in Österreich und hat selbst kein Gas eingespeichert und muss sich am Gasmarkt relativ kurzfristig mit dem Rohstoff eindecken, erklärt die AK dem Bericht zufolge. Von weiteren Preiserhöhungen wisse man nichts, könne dies aber auch nicht ausschließen, so AK-Energieexpertin Dorothea Herzele. Eine besondere Verantwortung komme jedenfalls den mehrheitlich im Besitz der öffentlichen Hand stehenden Landesversorgern zu; sie sollten dämpfend auf die Preisentwicklung einwirken, zumal viele Haushalte wegen Corona weniger Geld zur Verfügung hätten und zusätzliche Belastungen schwer tragen könnten, so Herzele.
APA