Iberdrola plant ersten Windpark in der Ostsee ohne Förderung

5. November 2021, Insel Rügen/Bilbao
Einn Offshore-Windpark
 - Sassnitz, APA/ZB

Das Energieunternehmen Iberdrola plant den nach eigenen Angaben ersten Offshore-Windpark in der deutschen Ostsee ohne staatliche Förderung. Das Projekt mit dem Namen „Windanker“ soll 2026 mit einer Kapazität von 300 Megawatt ans Netz gehen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Investitionen werden auf 800 Millionen Euro beziffert.

Statt der Einspeisung zu einer vorher festgelegten Marktprämie sollen große Teile der Leistung über langfristige Verträge mit Abnehmern vermarktet werden. Nach Angaben der Stiftung Offshore Windenergie sind ohne Förderung bisher nur zwei Windparks in der Nordsee geplant.

Iberdrola-Deutschland-Chefin Iris Stempfle sagte, die Ostsee sei mitunter zwar technisch anspruchsvoller als die Nordsee, was den Bau von Offshore-Windparks angeht. Das Unternehmen profitiere allerdings vom technischen Fortschritt, etwa in Form effizienterer Turbinen. Zudem könne es vor Ort bestehende Erfahrungen und Synergien nutzen. „Windanker“ soll Iberdrolas „Baltic Hub“ erweitern, eine Gruppe von dann insgesamt drei Windparks vor der Insel Rügen. Davon ist einer bereits in Betrieb und ein weiterer in Bau. Nach einer Gesamtinvestition von 3,5 Milliarden Euro soll „Baltic Hub“ bis 2026 über eine Kapazität von 1,1 Gigawatt verfügen.

Gegenwärtig sind in der deutschen Nord- und Ostsee laut Stiftung Offshore Windenergie 27 Windparks mit einer Gesamtleistung von 7,76 Gigawatt am Netz. Die gesetzlichen Ausbauziele liegen bei 20 Gigawatt bis 2030 und 40 Gigawatt bis 2040. Kritiker halten diese für zu niedrig.

APA/dpa