Laut Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) hat es im Oktober einen Rekordimport an Strom von 1.493 Gigawattstunden (GWh) gegeben. Grund dafür waren eine geringe Erzeugung von nachhaltigem Strom – allen voran der Laufwasserkraftwerke – sowie der gleichzeitige Anstieg des Stromverbrauchs in Österreich. Wie schon im September war Österreich laut APG-Angaben auch im Oktober größtenteils von Importen aus dem Ausland abhängig.
Das letzte Importhoch habe es im Oktober 2018 mit 1.432 GWh gegeben, also um 61 GWh weniger als diesmal. Um die Stromversorgung sicherzustellen, seien fast tägliche Eingriffe in das Stromnetz nötig. 2013 bis 2020 seien es bis Ende Oktober im Schnitt rund 170 Tage gewesen, heuer jedoch mit 191 Tagen mit Ende Oktober rund 12 Prozent darüber.
Die Windstrom-Lobbyorganisation IG Windkraft erhöht unterdessen den Druck auf die Politik und fordert diese zu einer deutlichen Beschleunigung der Energiewende auf. Leider trete man beim Ausbau der erneuerbaren Energien nach wie vor auf der Stelle – obwohl die Netto-Stromimporte heuer voraussichtlich 75 Prozent über dem Wert des Vor-Corona-Jahres 2019 liegen würden.
Mit mehr als 5 Mrd. Kilowattstunden (kWh) werde der Netto-Stromimport Österreichs heuer wieder rund 7,5 Prozent des gesamten Inlandsstromverbrauchs erreichen, so IG-Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl in einer Aussendung. Wunder sei das keines, denn Österreich habe die Ausbaugeschwindigkeit der Ökostromkraftwerke in den letzten Jahren extrem verlangsamt. Das sei sehr bedauerlich, denn die Verfügbarkeit von Ökostrom könne die Stabilisierung der Strompreise ermöglichen und sichere die Wertschöpfung im Inland statt Kohle- und Atomkraftwerke in den Nachbarländern zu unterstützen.
APA