Der Technologiekonzern Andritz AG mit Sitz in Graz hat einen Auftrag von über 30 Mio. Euro zur Modernisierung des Wasserkraftwerks Jebba am Niger-Fluss im westafrikanischen Nigeria erhalten. Auftraggeber ist die Mainstream Energy Solutions Limited, ein 2011 gegründetes privates Energieerzeugungsunternehmen. Einer von sechs Maschinensätzen ist nach einem Brand zu modernisieren. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 bzw. Anfang 2024 geplant, wie Andritz am Donnerstag mitteilte.
Das 1985 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk Jebba mit einer installierten Gesamtleistung von 578,4 MW befindet sich im Bundesstaat Niger im nördlich-zentralen Teil Nigerias. Rund 100 Kilometer flussabwärts des Wasserkraftwerks Kainji gelegen, ist es mit sechs Propellerturbinen mit fixen Schaufeln und einer Leistung von jeweils 96,4 MW ausgestattet. Fünf Maschinensätze sind für die elektrische Stromerzeugung verfügbar, der sechste ist wegen eines Großbrands im April 2009 außer Betrieb. Die Modernisierung soll die Energieproduktion Nigerias ankurbeln.
Der Liefer- und Leistungsumfang von Andritz umfasst die gesamte elektro- und hydromechanische Ausrüstung des Maschinensatzes einschließlich einer 96,4-MW-Turbine, eines 103-MVA-Generators, eines Transformators, der Außenschaltanlage und der Zusatzausrüstung sowie des Einlaufschutzes. Ziel des Rehabilitationsprogramms ist eine Verlängerung der Lebensdauer der Ausrüstungen um weitere 40 Jahre. Weiters sollen die Zuverlässigkeit und die gesicherte Frequenz- und Spannungsregelung entsprechend der nationalen Stromnetzvorschriften verbessert werden.
Mainstream Energy Solutions verfügt über einen Konzessionsvertrag mit der nigerianischen Bundesregierung, die Lizenzen für den Betrieb der Wasserkraftwerke Kainji und Jebba besitzt. Die Andritz AG ist nach eigenen Angaben seit mehr als 100 Jahren auf dem afrikanischen Wasserkraftmarkt tätig.
APA