Der Versorger Veolia hat im Ringen um den Konkurrenten Suez die Geduld verloren. Nach Monaten der Verhandlungen und Auseinandersetzungen vor Gericht mit dem Suez-Management um eine einvernehmliche Übernahme wendet sich Veolia mit seinem Angebot nun direkt an die Aktionäre, wie der Konzern am Sonntagabend in Paris mitteilte. Auch beim jüngsten Treffen mit dem Suez-Chef Bertrand Camus und dem Veolia-Chef Antoine Frérot am 5. Februar habe man keine Fortschritte erzielen können.
Französische Gewerkschaften sprachen von einer „Kriegserklärung“. Suez nannte die Offerte an die Aktionäre „illegal“. Für die Suez-Aktionäre liegt nun das Angebot von 18 Euro je Suez-Aktie auf dem Tisch. Mit der 18-Euro-Offerte wird das Suez-Aktienkapital mit 11,3 Mrd. Euro bewertet. Das Unternehmen ist allerdings auch mit zehn Mrd. Euro verschuldet. Veolia hatte Anfang Oktober dem Energiekonzern Engie dessen 29,9 Prozent-Anteil an Suez für 3,4 Mrd. Euro abgekauft.
Veolia hatte im Sommer den Kampf um die Übernahme von Suez gestartet. Das ursprüngliche Angebot von 15,50 Euro wurde Ende September erhöht. Es ist für Veolia der zweite Versuch, Suez zu übernehmen. 2012 war die Suez-Übernahme durch Veolia unter anderem an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert.
APA/dpa