Russland will auch bei Sanktionen Gas nach Europa liefern

24. Jänner 2022, Moskau/Kiew

Der Kreml hat Befürchtungen in West- und Mitteleuropa zurückgewiesen, Russland könnte im Fall von neuen Sanktionen in der Ukraine-Krise den Gashahn zudrehen. „Russland hat in den schwierigsten Momenten der Konfrontation zwischen Ost und West seine Vertragsverpflichtungen tadellos erfüllt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

„Russland hat noch nie einen Grund gegeben, an seiner Zuverlässigkeit zu zweifeln.“ Moskau betont immer wieder, dass auch im Kalten Krieg in der Konfrontation zwischen Sowjetunion und dem Westen das Gas immer geflossen sei.

Russland reagierte damit in der Debatte über neue Sanktionen auf Medienberichte, wonach auch ein Gas-Lieferstopp drohen könnte. Peskow bezeichnete dies als „Hysterie“ und „Unterstellungen“. Der Westen hat Moskau mit Konsequenzen gedroht, sollte Russland in die Ukraine einmarschieren. Russland weist solche Pläne zurück.

Nach Einschätzung des Energiemarktexperten Hanns Koenig vom Analysehaus Aurora Energy Research ist ein „kompletter Lieferstopp“ zwar nicht „das wahrscheinlichste Szenario“, aber das Risiko sei „da“.

APA/dpa

Ähnliche Artikel weiterlesen

Gazprom verzeichnet für 2023 Milliardenverlust

3. Mai 2024, Moskau
Verlust erklärt sich durch reduzierte Gaslieferungen nach Europa
 - Sofia, APA/AFP

Alte Gaslieferverträge mit Russland bereiten Uniper Probleme

3. Mai 2024, Düsseldorf
Insider: Unipers Langzeitverträge mit russischem Konzern sind weiter gültig
 - Düsseldorf, APA/dpa

Tiroler Gasversorger Tigas senkt mit 1. Juli Preise deutlich

2. Mai 2024, Innsbruck
Monatliche Kostensenkung von knapp 60 Euro bei durchschnittlichem Jahreshaushaltsverbrauch
 - Hamburg, APA/dpa

Gazprom Export gegen Schiedsgerichtsverfahren mit OMV

29. April 2024, St. Petersburg/Wien
OMV kommentierte Klage von Gazprom nicht
 - Moscow, APA/AFP