Coronahilfen haben bisher 27 Mrd. Euro gekostet

1. Dezember 2020, Wien
Finanzminister Gernot Blümel bilanziert

CoronaBKA2020
 - Wien, APA

Bisher haben die staatlichen Coronahilfen in Österreich 27 Mrd. Euro gekostet. Darin sind alle verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen von der Kurzarbeit über Umsatzersatz bis zu Kreditgarantien enthalten. Der größte Einzelbrocken ist die Kurzarbeit mit 8,8 Mrd. Euro. Die Stundung von Steuern und Zahlungserleichterungen macht 6,5 Mrd. Euro aus. Garantieübernahmen im Ausmaß von 3 Mrd. Euro und Covid-19-Garantien über 3,7 Mrd. Euro folgen dahinter.

Alleine für den Umsatzersatz, den Gastronomie und Hotellerie seit 6. November und andere im Lockdown geschlossene Unternehmen seit einer Woche beantragen können, wurden bisher 71.886 Anträge für 1,6 Milliarden Euro gestellt. Die Hälfte des Geldes (828 Mio. Euro) ist bereits ausbezahlt.

Für den neuen Fixkostenzuschuss (FKZ II) von bis zu 800.000 Euro je Unternehmen habe es in der ersten Woche 812 Anträge mit einem Volumen von 9,8 Mio. Euro gegeben. Die ersten Auszahlungen sollen im Laufe der Woche folgen. Wesentlich höher sind die Beträge für den – für das Frühjahr gültigen – Fixkostenzuschuss (FKZ I). Hier wurden über 45.113 Anträge 625 Millionen Euro beantragt und davon 380 Mio. Euro ausgezahlt. Auf diese genehmigten 39.057 Anträge entfielen im Schnitt je 9.742 Euro.

„In den unterschiedlichen Programmen werden Millionenbeträge ausgezahlt, die Gelder fließen und die Hilfe kommt an“, sagte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Dienstag. Besonders erfreulich sei die Entwicklung beim Umsatzersatz. „Mit diesem Instrument haben wir in den letzten Wochen tausende Betriebe unterstützt. Ein Großteil der Antragsteller sind kleine und mittlere Unternehmen, damit stützen wir das Rückgrat unserer Wirtschaft.“ Blümel verweist darauf, dass beim Umsatzersatz und dem Fixkostenzuschuss zusammen bereits mehr als eine Milliarde Euro an die Unternehmen geflossen ist.

Über den Härtefallfonds, also die WKÖ und die AMA, sind 785 Mio. Euro gegangen. Dazu kommen noch ein Betrag von 3 Mrd. Euro für „Soforthilfe“, etwa Beschaffungen, sowie der NPO-Unterstützungsfonds inklusive Sportligen mit 132 Mio. Euro.

Sollte der Lockdown im Winter weitergehen und der Umsatzersatz weiter fließen, kommen noch große Belastungen auf das Budget zu. Denn von Dezember bis März generiert der Wintersporttourismus rund 14 Mrd. Euro Umsatz. Direkt sind 300.000, indirekt weitere knapp 420.000 Menschen beschäftigt.

Bei Ausfall oder Absage der Wintersaison rechnet das Finanzministerium mit Kosten von 1,6 Mrd. Euro pro Woche für Hilfen vom Umsatzersatz bis zur Kurzarbeit. In der Weihnachtsferienzeit ist der Ausfall noch um die Hälfte höher.

APA

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