Zahl der Neubauten mit Ölheizung seit 2000 deutlich gesunken

28. Dezember 2020, Wiesbaden

Bei Neubauten ist der Anteil der Wohngebäude mit Öl- oder Gasheizung seit der Jahrtausendwende deutlich gesunken. Waren es im Jahr 2000 noch 93,1 Prozent, traf dies im vergangenen Jahr nur noch auf 42,8 Prozent der Neubauten zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Vor allem Ölheizungen sind demnach inzwischen mit einem Anteil von 0,9 Prozent im Jahr 2019 die große Ausnahme im Neubau, auch bei Gas ist der Trend rückläufig.

Erneuerbare Energien, also beispielsweise Geo- und Umweltthermie oder Holz, dienen hingegen inzwischen in knapp der Hälfte der neuen Wohngebäude (47,7 Prozent 2019) als primäre Energiequelle für das Heizen. Ungeachtet dieser Trendwende bei den Neubauten heizt die große Mehrheit der Privathaushalte aber weiter mit fossilen Energieträgern.

Wie das Bundesamt anlässlich der zum Jahreswechsel bevorstehenden Einführung der CO2-Abgabe mitteilte, sorgten Gas und Öl im Jahr 2018 in gut drei Viertel aller Wohnungen für Raumwärme. In jeder zweiten Wohnung (52,1 Prozent) wurde das Heizsystem demnach mit Erdgas betrieben. In knapp einem Viertel der Wohnungen kam überwiegend Öl für die Beheizung der Räume zum Einsatz (23,5 Prozent).

Vor allem bei Ölheizungen gibt es dabei deutliche regionale Unterschiede: Relativ gering ist der Anteil im Nordwesten der Bundesrepublik und in den östlichen Bundesländern. Insbesondere in Teilen Bayerns, Hessens und der Region Trier in Rheinland-Pfalz ist die Verbreitung jedoch weitaus höher. Die Anteile der mit Öl beheizten Wohnungen variieren zwischen weniger als zehn und mehr als 50 Prozent.

Verbraucher, die mit Gas oder Öl heizen, müssen sich ab dem Jahreswechsel auf steigende Kosten einstellen. Denn ab 2021 werden fossile Brennstoffe wie Benzin, aber auch Öl und Gas durch die Ausweitung des Emissionshandels auf die Bereiche Gebäude und Verkehr mit einem CO2-Preis belastet. Dadurch soll zur Eindämmung der Erderwärmung der Verbrauch fossiler Brennstoffe unattraktiver und damit ein Anreiz für den Umstieg auf klimaschonende Alternativen gesetzt werden.

APA/ag

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