Griechenland baut schwimmenden LNG-Terminal in Nordägäis

3. Mai 2022, Alexandroupolis
Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis - Brussels, APA/AFP

Mit einem schwimmenden Flüssiggas-Terminal will Griechenland ab 2023 sich selbst und andere Staaten Südosteuropas mit Gas versorgen. Den Beginn der Bauarbeiten für die Plattform im Meer südlich der Hafenstadt Alexandroupolis in der nordöstlichen Ägäis nahe der türkischen Grenze begleiteten am Dienstag Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, EU-Ratspräsident Charles Michel und führende Politiker aus Bulgarien, Serbien und Nordmazedonien.

„Das Vorhaben ist ein Meilenstein für die Energie Europas“, sagte Michel bei dem Festakt. Durch die schwimmende Plattform werde die Abhängigkeit vom russischen Erdgas vermindert. Die EU werde weiter solche Projekte finanzieren, sicherte Michel zu. Mitsotakis versprach, das Gas aus russischen Quellen bald zu ersetzen. Die jüngsten „Erpressungen Moskaus“ würden keinen Erfolg haben.

Auch Bulgarien beteiligt sich an dem rund 400 Millionen Euro teuren Projekt. „Der Druck, den Moskau ausübt, wird nichts bewirken“, sagte Ministerpräsident Kiril Petkow. Erst in der vergangenen Woche hatte Russland für Bulgarien und Polen einen Gaslieferstopp veranlasst. Athen sagte dem Nachbarn daraufhin Unterstützung zu.

Relevant ist der geplante Bau der Plattform auch für Serbien und Nordmazedonien. Serbiens Präsident Aleksandar Vučić sagte, sein Land habe großes Interesse an Gaslieferungen von dort. Nordmazedoniens Regierungschef Dimitar Kovačevski bezeichnete den Bau des Terminals als einen „historischen Moment“.

Der schwimmende Terminal soll jährlich rund 5,5 Mrd. m3 Erdgas umschlagen können – umgerechnet fast zwei Drittel des jährlichen Gasverbrauchs von Österreich. Kandidaten für Lieferungen des Rohstoffs sind unter anderem Algerien, Katar, Ägypten und die USA. Das Gas soll von Alexandroupolis aus über Pipelines weitergeleitet werden. Mit der ersten Lieferung wird in etwa 20 Monaten gerechnet.

APA/dpa

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