E.ON-Chef: Stopp russischen Gases würde Probleme verschärfen

6. Mai 2022, Düsseldorf/Essen
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Der Chef des deutschen Energiekonzerns E.ON, Leonhard Birnbaum, warnt eindringlich vor einem Stopp russischer Gaslieferungen. „Das aktuelle Problem ist die mögliche Verknappung von Öl und vor allem Gas“, sagte Birnbaum in seiner vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung am 12. Mai. Höhere Preise für Industrie und Haushalte seien die direkte Folge. Mittelbar drohe auch die Gefahr einer Rezession.

„Ein Gasembargo oder Lieferstopp würde das Problem verschärfen“, warnte der E.ON-Chef. Eine Lösung sei der beschleunigte Übergang in ein neues Zeitalter erneuerbarer Energien. Daraus ergäben sich zusätzliche Chancen – auch für seinen Konzern.

E.ON bereite sich auf alle denkbaren Szenarien vor, auch auf eine Gasmangellage in Europa, sagte er weiter. E.ON habe innerhalb des Konzerns einen Stab eingerichtet, der die Lage auf Tagesbasis beobachte. Russland hatte im Streit um die geforderte Bezahlung der Gaslieferungen in Rubel Polen und Bulgarien den Gashahn zugedreht. In der Wirtschaft ist die Sorge groß, dass dies auch Deutschland geschehen könnte.

Birnbaum hatte vor einem Jahr die Führung des Versorgers vom langjährigen E.ON-Chef Johannes Teyssen übernommen. Er will das Geschäft mit den Netzen, Wasserstoff und der Digitalisierung vorantreiben und hatte dem Konzern im Herbst vergangenen Jahres neue Ergebnis- und Wachstumsziele gesetzt. Für das Jahr 2026 werde für das Kerngeschäft ein bereinigtes Ebitda-Ziel von rund 7,8 Milliarden Euro angepeilt. Zudem will E.ON von 2022 bis 2026 seine Geschäfte mit Investitionen von rund 27 Mrd. Euro ausbauen. Die bisherige Dividendenpolitik von bis zu 5 Prozent Dividendenwachstum pro Jahr wurde bis 2026 verlängert. Für 2021 sollen die Anleger 49 Cent je Aktie erhalten.

APA/ag

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