Land unterstützt Energie-Gemeinschaften
Gemeinsam. Der burgenländische Weg in der Frage der erneuerbaren Energie war immer von ganz oben getrieben – und von ganz unten. Denn einerseits investiert das Land seit Jahrzehnten in den Ausbau von Windenergie & Co., andererseits war es die Gemeinde Güssing, die weltweit für Furore sorgte.
Um die Ökostadt ist es ruhig geworden, aber nicht unweit davon entsteht derzeit um Stegersbach die – laut eigenen Angaben – derzeit größte Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft Österreichs. Fünf Kommunen und über 200 Interessierte sind beteiligt, die Kostenersparnis für einen durchschnittlichen Haushalt soll bei 10 bis 15 Prozent liegen (der KURIER berichtete). Ähnliche Projekte sind auch in Oberpullendorf und Hornstein in Planung.
Land unterstützt
Jetzt unterstützt auch das Land diese Initiativen, obwohl weiter auf das Erneuerbaren-Energie-Gesetz seitens des Bundes gewartet wird. „Das Burgenland will bis 2030 klimaneutral sein. Dazu müssen wir aber gemeinsam an einem Strang ziehen und an Lösungen arbeiten“, sagte dazu Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ).
Das Land bietet für Gemeindevertreter an der Akademie Burgenland Online-Seminare sowie eine Broschüre über die ersten Grundlagen für die Umsetzung. Die rechtlichen Rahmenbedingungen seien aber noch offen, räumte Eisenkopf mit Verweis auf das noch ausstehende Gesetz ein.
Laut Martin Zloklikovits, Geschäftsführer der Forschungs- und Innovations GmbH, ist das Interesse an den Gemeinschaften groß. Ein Forschungsprojekt zur Strom- und Energieautarkie läuft derzeit auch in Neudörfl und weckt großes Interesse bei den Bürgern, berichtet Bürgermeister Dieter Posch (SPÖ). In den Seminaren werden die Teilnehmer etwa über die Umsetzung der Energie-Gemeinschaften, die Gestaltungsprozesse, steuerliche und buchhalterische Themen, Gesellschaftsformen und Fördermöglichkeiten informiert, erklärte Akademie Burgenland-Geschäftsführerin Bettina Frank.
Eine eigene Veranstaltungsreihe zum Thema veranstaltet die ÖVP, der erste Termin ist am 16. Mai in Zurndorf. Sowohl ÖVP-Energiesprecher Walter Temmel als auch die Grüne Landessprecherin Regina Petrik begrüßen aber die neuen Energie-Gemeinschaften.
Neue Kooperation
Die Energie Burgenland präsentierte ebenfalls eine neue Initiative, nämlich die Zusammenarbeit mit dem israelischen Start-up Fsight. Ziel ist, mit der Kombination von Daten und KI-Lösungen, effektive Marktentscheidungsprozesse zu entwickeln.
Kurier