Burgenland baut Österreichs größtes Sonnenkraftwerk

15. Juni 2022, Nickelsdorf/Eisenstadt
Das Burgenland setzt neben Windenergie auch auf Sonnenstrom - Laatzen, APA/dpa

In Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) entsteht auf rund 1,5 Quadratkilometern Fläche Österreichs erster 100 MW-Photovoltaik-Park. Der Spatenstich für den „SonnenPark“ erfolgte am Mittwoch mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Burgenland Energie-Vorstandsvorsitzendem Stephan Sharma. Etwa 110 Mio. Euro werden investiert, die Inbetriebnahme ist für Dezember 2022 geplant. Anlagen auf Freiflächen seien auf dem Weg zur Energieautarkie notwendig, hieß es dabei.

Selbst, wenn im Burgenland das gesamte Potenzial an Dachflächen genützt würde, sei nur der Bedarf von 0,4 TWh gedeckt. Um das für die Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit des Burgenlandes bis 2030 erforderliche Ziel von 7 TWh zusätzlich aus Erneuerbaren Energien decken zu können, brauche es neben rund 4 TWh aus Windenergie auch Flächen-PV-Anlagen. Hier liege der Bedarf bis 2030 bei 3,1 TWh erzeugter Leistung.

Der „SonnenPark Nickelsdorf“ wird in mehreren Bauabschnitten errichtet. In den ersten Schritten entsteht eine PV-Anlage mit einer Leistung von mehr als 120 MW. Gemeinsam mit dem Projektpartner „ImWind“ wird die gesamte installierte Leistung 164 MW betragen. Damit werde eine jährliche Strommenge von rund 164.000 MWh produziert. Errichtet wird der „SonnenPark Nickelsdorf“ als Hybridanlage in Kombination von Photovoltaik und Windenenergie. Die Bauweise verursache keine Bodenversiegelung, sondern soll parallel auch eine landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen.

„Mit dem SonnenPark, dem ersten PV-Park in Österreich mit mehr als 100 MW, machen wir uns mit jedem installierten Paneel unabhängiger von Energieimporten aus dem Ausland. Die Bevölkerung hat direkt was davon. Mit diesem Projekt setzen wir einen Meilenstein in der PV-Geschichte Österreichs“, erklärte Sharma beim Spatenstich. Landeshauptmann Doskozil zeigte sich erfreut, dass der in Nickelsdorf produzierte Strom ab der geplanten Inbetriebnahme im Dezember direkt der ortsansässigen Bevölkerung zur Verfügung stehen wird: „Das soll den burgenländischen Energieweg der Zukunft allgemein auszeichnen: Wir wollen bis 2030 trotz steigenden Bedarfs vollkommen energieautark werden und damit dem Klimawandel den Kampf ansagen – und wir wollen dabei auch die Bevölkerung mitnehmen, indem sie finanziell unmittelbar die Vorteile spürt.“

APA

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